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Fünf Erzieherinnen in einem Jahr

Eine Ottendorferin beschwert sich über den ständigen Personalwechsel im Waldkindergarten. Diese haben die unterschiedlichsten Gründe.

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© Archivfoto: Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Der Waldkindergarten in Ottendorf-Okrilla scheint von Problemen verfolgt zu werden. So befindet sich die Gemeinde seit fast einem halben Jahr in einem Gerichtsverfahren um den Baupfusch an der Einrichtung (SZ berichtete). Nun ist ein weiteres Problem aufgetaucht – angesprochen von einer wütenden Mutter, die sich direkt an die Sächsische Zeitung gewandt hat. Ihr Anliegen: ihre Tochter, die den Waldkindergarten besucht, hat innerhalb eines Jahres fünf Erzieherinnen bekommen. Eine Tatsache, die für die junge Mutter nicht hinnehmbar ist. Schließlich muss sich der Nachwuchs permanent an eine neue Bezugsperson gewöhnen, bekommt keine Ruhe in den Alltag. Die Einrichtung selbst hat die Bedenken der Ottendorferin abgewiesen. Eine Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung, die Träger der Kita ist, bringt etwas Licht ins Dunkel.

Udo Rößler, Hauptamtsleiter in der Gemeinde, betont, dass es natürlich nicht so sei, dass die Erzieherinnen permanent wechseln. „Vielmehr ist es so, dass alle Beteiligten darum bemüht sind, ein möglichst stabiles Netz von Bezugspersonen für die Kinder zu gewährleisten“, so der Hauptamtsleiter. Allerdings schreibe die Praxis eben andere Geschichten. Beendigung des Dienstes, Ausfallzeiten, erforderliche Wechsel in anderen Betriebsstätten oder Gruppen können nach Angaben von Udo Rößler dazu führen, dass die Erzieherinnen häufiger wechseln müssen als geplant. Das Leitungsteam der Einrichtung versichert aber, dass die Betreuung der Gruppen keine Erzieherinnen übernommen haben, die den Kindern gänzlich unbekannt waren. Die Kinder hätten die bisherigen Wechsel sehr gut verarbeitet und die neuen Erzieherinnen akzeptiert.

Das Karussell dreht sich weiter

Doch auch generell dreht sich das Personalkarussell in der Gemeinde weiter. Denn eigentlich hatte der Gemeinderat in seiner Juni-Sitzung eine neue Leiterin bestätigt, die die Oberhand über alle vier Betriebsstätten in den Ortsteilen Hermsdorf, Medingen und Ottendorf-Okrilla haben sollte. Doch die ausgesuchte Bewerberin hatte letztendlich auf die Stelle verzichtet, ebenso wie die zweite Kandidatin, die von der Gemeindeverwaltung empfohlen wurde. „Wir haben uns deshalb entschieden, die Ausschreibung in Zusammenarbeit mit einer Personalberatung zu wiederholen, um über verschiedene Medien einen größeren Bewerberkreis zu erschließen“, erklärt Udo Rößler auf Nachfrage.

Die Bewerberauswahl sowie Bewerbergespräche stehen derzeit noch aus, da sich Interessenten noch bis Ende August für die Stelle bewerben können. Schlussendlich muss zudem noch der Gemeinderat über die Vergabe der Stelle abstimmen. „Für die Übergangszeit nimmt eine bewährte Mitarbeiterin des Leitungsteams die Aufgaben der Leiterin kommissarisch wahr“, so der Hauptamtsleiter. Insgesamt werden in den vier Einrichtungen der Großgemeinde 450 Mädchen und Jungen von 60 Erzieherinnen betreut. Zum Gesamtleitungsteam gehören neben der Leiterin selbst noch drei weitere Kolleginnen sowie jeweils eine koordinierende Erzieherin in den einzelnen Einrichtungen.

Weitere Informationen zu den Einrichtungen im Internet unterwww.ottendorf-okrilla.de/kindertagesstaetten