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Für Opel interessieren sich Autohersteller und Finanzinvestoren

Mehr als sechs Geldgeberangeblich zum Kauf bereit

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Detroit. Mehr als sechs Investoren interessieren sich für einen Einstieg beim krisengeschüttelten Autohersteller Opel. Konzernchef Fritz Henderson sagte am Freitag in einer Telefonkonferenz, diese möglichen Partner für das Europageschäft der Opel-Mutter General Motors (GM) bekämen derzeit vertraulichen Einblick in die Bücher.

Unter den „ernsthaften Interessenten“ seien Finanzinvestoren und Vertreter der Autobranche. Die Prüfung der Zahlen werde zwei bis drei Wochen dauern. „Dieser Prozess ist angelaufen“, sagte Henderson und zeigte sich zuversichtlich. Die Liquiditätslage bei Opel habe sich unterdessen zumindest bis Jahresmitte etwas entspannt, sagte der GM-Chef und bekräftigte damit frühere Äußerungen aus Deutschland.

Opel will sich mithilfe von Investoren als eigenständige europäische Aktiengesellschaft weitgehend von der Mutter abkoppeln. An der neuen Gesellschaft soll GM nur eine Minderheitsbeteiligung halten. Zu den möglichen Interessenten gehören früheren Berichten zufolge Staatsfonds aus der asiatischen und arabischen Welt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zugesagt, einen Geldgeber mit Bürgschaften zu unterstützen. Eine Staatsbeteiligung lehnt sie aber ab, im Gegensatz zur SPD.

Henderson hält eine Rettung von GM ohne ein Insolvenzverfahren weiterhin für möglich. „Das ist immer noch machbar.“ GM bevorzuge diesen Weg nach wie vor. „Aber die Uhr tickt natürlich“, sagte der GM-Chef. Die US-Regierung hat dem Autohersteller für den endgültigen Sanierungsplan ein Ultimatum bis Ende Mai gestellt. Diese Frist gelte noch immer, so Henderson.

Bisher bekam der US-Konzern 13,4 Milliarden Dollar an Staatshilfen und will insgesamt rund 30 Milliarden Dollar, umgerechnet fast 23Milliarden Euro. GM fordert zudem insgesamt 3,3 Milliarden Euro von den europäischen Staaten, in denen Opel und die britische Schwester Vauxhall Standorte haben, Für den geplanten Verkauf der insolventen schwedischen Tochter Saab gebe es weiterhin mehrere Interessenten, sagte Henderson. GM ist laut „Financial Times“ bereit, Saab zu verschenken. (dpa)Foto: dpa