Von Birgit Ulbricht
Großenhain. Würdet ihr hier wohnen wollen? Maik Lehmann macht die Probe jedes Mal aufs Exempel. Der Meißner rechnet in seiner Firma LESTA Immobilien GmbH nicht nur alle Kosten durch, er testet auch das Bauchgefühl seiner Familie. Der Heideblick hat die Meißner Familie offenbar überzeugt. Die Firma wollte den neuen Wohnstandort, und sie hat ihn bekommen. 380 500 Euro bezahlt die LESTA Immobilien GmbH an die Stadt Großenhain, damit sie als Bauträger für das neue Wohngebiet Heideblick einsteigen kann.
Mitgeboten hatten auch die Fibav-Finanzdienstleistungs- und Immobilienvermittlungsgesellschaft mbH, die bas humus aktiv GmbH von Bothur und Manfred Grafe aus Stroga. Sie boten fünf bzw. vier Euro je Quadratmeter an. Das Kaufangebot der LESTA entspricht über 20 Euro pro Quadratmeter. Für Maik Lehmann geht das in Ordnung. „Natürlich haben wir kalkuliert“, versichert Lehmann. In Meißen verkauften sich Bauplätze inzwischen für 115 Euro pro Quadratmeter. Alles, was nördlich von Meißen liegt, war bislang eine „Lukrativitätsgrenze“, sagt er selbst im Gespräch mit der SZ. Doch diese Zeiten seien vorbei.
Großenhain wird entdeckt
„Ich denke, da werden auch noch andere auf Großenhain aufmerksam werden. Das ist eine schöne Stadt, die sich gut entwickelt hat, und der Bedarf ist da“, sagt Maik Lehmann. Der Bedarf, das sind etwa 15 bis 20 erste Anrufe bei der Stadt nach einem Bauplatz am Kleinraschützer Exer und weitere Anrufe im Büro der Meißner Immobilienmakler an der Radeburger Straße 100.
24 Baugrundstücke mit Größen zwischen 500 und knapp 1000 Quadratmetern plant Maik Lehmann derzeit. Das Wohngebiet von Kleinraschütz erweitert sich um zwei Häuserzeilen unverbaut zum Exer hin. So unkompliziert, wie das hier klingt, waren die Vorabsprachen allerdings nicht.
Der Bauträger hat hier durchaus einige Auflagen zu erfüllen, wie Wiederaufforsten für die verbaute Fläche, eine neue Trinkwasserleitung verlegen und mit einem Abwasserrohr planen, dessen Lage nicht recht bekannt ist. Da könnten noch versteckte Kosten lauern. Klappt aber alles, kann es laut Maik Lehmann schon im Spätsommer 2017 mit der Erschließung losgehen. So oder so, der Name Heideblick beschreibt etwas, das tatsächlich zu sehen ist – 1,6 Hektar offene Landschaft zwischen der Straße Am Sportplatz und der Bebauung an der Straße Siedlungsweg. Mit günstigen Verkehrswegen nach Riesa, Nünchritz und im Großenhainer Umland.