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„Für uns Anwohner ist es schon eine Zumutung“

Die Stadt hat ihr Konzept für den Umzug und die Festmeile zum Tag der Sachsen bekannt gegeben. Darüber freuen sich aber nicht alle Riesaer.

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Symbolfoto: Auf Weihnachtsmärkten sind Absperrungen derzeit allgegenwärtig. Zum Tag der Sachsen wird ein deutlich größeres Areal abgesperrt als derzeit – zum Leiden der Autofahrer.
Symbolfoto: Auf Weihnachtsmärkten sind Absperrungen derzeit allgegenwärtig. Zum Tag der Sachsen wird ein deutlich größeres Areal abgesperrt als derzeit – zum Leiden der Autofahrer. © Archiv/Eric Weser

Riesa. Die Pläne zum Tag der Sachsen vom 6. bis 8. September nächsten Jahres werden konkret. So gaben die Organisatoren von der FVG Riesa vor wenigen Tagen bekannt, dass der Festumzug verkürzt werden und über die Robert-Koch-, August-Bebel-, Schiller- und Friedrich-Engels-Straße führen soll. Auch das Festgelände soll verkleinert und dafür konzentriert werden, was vor allem auch Auswirkungen auf die Sperrungen hat.

Das Areal zwischen Berliner Straße und Am Hang, zwischen Rostocker Straße und Elbe dürfen am Festwochenende nur Anwohner, Künstler, Techniker, Händler und sonstige Mitwirkende befahren. In der Sperrzone zwischen Dr.-Külz- und Klötzerstraße, Lerchenweg und Elbe dürfen dagegen überhaupt keine Autos fahren – nicht einmal die der Anwohner. Ihnen werden Ausweichparkplätze zur Verfügung gestellt, kündigte die FVG an. Für Pflegedienste etwa soll es zudem Ausnahmeregelungen geben. Viele der SZ-Leser kritisierten die Pläne jedoch in den sozialen Netzwerken.

„Ich wohne im Sperrkreis. Und wenn ich von Arbeit komme oder vom Einkaufen, fahre ich selbstverständlich auch nach Hause. Da kann sich die Stadt auf dem Kopf stellen“, sagt Facebook-Nutzer Marcus Riedel. „Warum soll ich einen Parkplatz außerhalb der Sperrzone nehmen, wenn ich einen Privatparkplatz habe, für den ich bezahle. Sehe ich gar nicht ein“, äußert sich Alexandra Steiner ganz ähnlich. 

Und Anja Otto schimpft: „Kann mir mal einer erklären, wie das gehen soll? Wo sollen unsere Autos hin? Für meine Eltern und mich ist es nicht zumutbar, kilometerweit zu laufen. Für uns Anwohner direkt im Festgebiet ist es schon eine Zumutung. Bei allem Verständnis fürs Feiern ist dies doch eine ziemliche Belastung.“ Viele Riesaer wollen das Festwochenende deshalb auch gleich die Innenstadt verlassen.

„Gleich ab in Urlaub“, schreibt Lola Kliefoth. Und auch Michelle Claus meint: „Ja, genau. Wann ist das? Wäre gut zu wissen, damit ich in der Zeit in Urlaub fahren kann.“ Andere denken dagegen sogar ans Wegziehen: „Wieder ein Grund, aus der Innenstadt wegzuziehen und bald zu bauen“, so der Facebook-Nutzer Carsten Pö. 

Entspannter sieht das dagegen Stephanie Kuchler: „Wohne auch im Sperrkreis, aber für ein Wochenende im Jahr kann man das schon mal einrichten, ein Stück zu laufen ... Verstehe gar nicht, warum das so ein Problem ist.“ Und auch Melany Schön meint: „Man muss ja an dem Wochenende nicht unbedingt raus ins Getümmel ... Vor allem wenn man körperlich nicht so kann.“

Nicht zuletzt bleiben noch viele Fragen vor dem Großereignis offen. Mehrere Leser fragen, wo die Anwohner denn parken und wie sie die täglichen Transporte, zum Beispiel Einkäufe, stemmen können. „Anwohner mit Autos im ,inneren Gebiet’ dürfen dann was weiß ich wie viele Kilometer laufen, um nach Hause zu kommen. Beziehungsweise wo sollen denn alle Autos parken?“, fragt Kathrin Hänsel. 

Franziska Bittner macht sich zudem Sorgen um den Schülerverkehr: „Gilt das auch schon für Freitag, den 6. September? Busse können ja dann auch nicht fahren wegen diesem Mist. Zwecks Schule.“ (SZ)