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Fulminante Orgelweihe

Der Festgottesdienst in der Elstraer Kirche setzte einen glänzenden Schlusspunkt unter die Sanierung der historisch wertvollen Abraham Strohbach Orgel.

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© René Plaul

Von Manuela Paul

Elstra. Sie war der Mittelpunkt des über drei Stunden dauernden Festgottesdienstes und alle wollten sie sehen und hören: Die sanierte Abraham-Strohbach-Orgel. Kein Wunder also, dass im Elstraer Gotteshaus am Sonntagnachmittag kein freier Platz mehr zu bekommen war. Bis auf den letzten Platz waren die Bänke in der Kirche besetzt. Selbst die Stufen der höchsten Emporen waren von Besuchern belagert. Denn bis dato hat noch keiner das rekonstruierte Instrument offiziell gehört.

Nach Einzug, Begrüßung, Posaunen und Tagesgebet war es dann so weit. Organist Professor Matthias Eisenberg trat den Weg zur Orgelempore an. Und dann spielte er. Mehr als zwei Jahre nachdem das Instrument der St. Michaeliskirche zum letzten Mal erklungen war. Es war der Moment, in dem die Elstraer ihre Orgel zurückerhielten. Viele genossen mit einem leicht verklärten Lächeln und Blick nach oben das erste Orgelspiel. Matthias Eisenberg entlockte der Königin der Instrumente meisterhaft, was in ihr steckt. Bis hin zum Einsatz der sogenannten Zimbelsterne – drei klingenden Spielwerken, die aus einer kleinen Anzahl von Glöckchen, Schalenglocken oder auch Klangstäben – den sogenannten Zimbeln – bestehen.

Superintendent Werner Waltsgott schätzte sich glücklich, diesen besonderen Festgottesdienst halten zu dürfen. Denn die neue Pfarrerin der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Elstra-Prietitz tritt erst im Oktober ihren Dienst an. Dass die Orgel wieder spielbar ist, sei vielen Beteiligten zu verdanken. Deshalb stand der Dank an diesem Nachmittag besonders im Mittelpunkt. Und aus diesem Grund gab es – was bei Gottesdiensten sonst ja eher unüblich ist – auch reichlich Applaus.

Der Dank richtete sich zunächst natürlich an Matthias Eisenberg, der vor sechs Jahren mit einem Konzert zum Reformationstag eine Spendenaktion für die sanierungsbedürftige Orgel ins Leben rief. Er richtete sich genauso an den Förderkreis Strohbachorgel, der mit unglaublich viel Engagement rund 113 000 Euro Spenden für die Rekonstruktion einwarb. Allerdings, darauf verwies Förderkreis-Vorsitzende Sabine Göpfert, funktioniere es nicht, „wenn man keinen hat, der mitzieht“. Und nicht zuletzt hatten die renommierte Dresdner Firma Jemlich und deren Orgelbaumeister Andreas Hahn einen großen Anteil an dieser Sanierung.

Die Kirchgemeinde habe mit der Strohbachorgel eine wichtige Stimme wiedergewonnen“, schätzte Superintendent Waltsgott ein. Der Klang des restaurierten Instrumentes werde aufrichten, trösten und Freude hinaustragen.