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Terrorattacke gegen Handyfunkmast?

In Dresden brannte am Sonntag ein Mobilfunkmast. Die Polizei vermutet Brandstifter mit politischem Hintergrund. Jetzt ermitteln Spezialfahnder. 

Von Christoph Springer
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Ein Brandermittler bei der Arbeit.
Ein Brandermittler bei der Arbeit. © Tino Plunert

Am Montagvormittag haben Spezialisten aus dem Landeskriminalamt (LKA) den Funkmast untersucht, der am Sonntag nahe dem S-Bahn-Haltepunkt Trachau gebrannt hat. Die Ermittler gehen davon aus, dass Brandstifter am Werk waren.

Am Wochenende war zunächst die Bundespolizei für die Untersuchung des Brandes zuständig, weil der Mast auf dem Gelände der Deutschen Bahn steht. Für die Löscharbeiten am frühen Sonntagmorgen musste die Bahnstrecke kurzzeitig gesperrt werden. Schon bei den ersten Ermittlungsarbeiten am Sonntag waren Kriminaltechniker und Sachverständige aus dem LKA mit vor Ort. Bis jetzt ist klar: Ein technischer Defekt kann als Brandursache fast zu 100 Prozent ausgeschlossen werden.

Inzwischen sind die Beamten zu dem Schluss gekommen, dass die Brandstifter auch politische Motive gehabt haben könnten. Deshalb hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) die Ermittlungen übernommen. Die Fahnder suchen Zeugen, die am frühen Sonntagmorgen verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Funkmasts und am Haltepunkt Trachau gesehen haben. Sie werden gebeten, sich im Landeskriminalamt zu melden.

Parallel dazu ermittelt das PTAZ auch zu den Hintergründen des Handgranaten-Funds am Montag vergangener Woche in einem Auto, das hinter dem Hauptbahnhof stand. Zwei junge Männer aus Bosnien waren mit dem Geländewagen unterwegs.

Sie sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Das LKA hat die 18 Handgranaten aus dem Auto gesichert und eine davon untersucht. Dabei handelte es sich um eine funktionsfähige Granate aus industrieller Produktion.

Auch in diesem Fall schließen die Ermittler nicht aus, dass die Täter politische Motive hatten oder vielleicht sogar einen Terroranschlag planten. Seit Untersuchung der Granaten hat das LKA keine neuen Ermittlungsergebnisse veröffentlicht. (SZ)

Die Feuerwehr im Löscheinsatz
Die Feuerwehr im Löscheinsatz © Roland Halkasch