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Funktionen essentieller Aminosäuren

Aminosäuren setzen sich aus mindestens einer Aminogruppe, einer Carboxylgruppe sowie einer Seitenkette zusammen und bilden unterschiedlich lange Peptidketten.

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Die Seitenkette, auch Rest (R) genannt, verleiht den Aminosäuren ihre speziellen Eigenschaften. Diese können sauer, basisch, hydrophil, hydrophob, schwefelhaltig, nicht schwefelhaltig sowie neutral und geladen sein. Gemeinhin werden Aminosäuren als Bausteine von Proteinen in Verbindung gebracht. Das ist allerdings ein verkürzter Ansatz, denn eigentlich sind nur 23 von den bislang ca. 400 bekannten Aminosäuren proteinogen. Proteinogene Aminosäuren werden wiederum in essentielle und nicht-essentielle Aminosäuren unterschieden. Und jede einzelne Aminosäure hat ihren definierten Aufgabenkreis. Sind die Aminosäuren nicht-essentiell, dann kann der Körper sie aus sich selbst heraus synthetisieren. Sind sie hingegen essenziell, kann er das nicht. Die Aminosäuren müssen dann über die Nahrung aufgenommen werden und sind deswegen besonders wichtig. Dabei handelt es sich um die Aminosäuren Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Überdies gibt es semi-essentielle und bedingt essentielle Aminosäuren, wobei es sich bei den letztgenannten Aminosäuren um solche handelt, die nur in bestimmten Lebenssituationen wie einer Schwangerschaft extern zugeführt werden müssen.

Die Funktion von Aminosäuren

Aminosäuren sind Ausgangsstoffe für wichtige Stoffwechselfunktionen. Als Bausteine für Proteine sorgen sie für den Aufbau von Knochen, Zellen und Gewebe. Im Rahmen der Gluconeogenese können Aminosäuren in Notzeiten Glucose synthetisieren. Darüber hinaus steuern Aminosäuren die Bildung von Hormonen, Neurotransmittern und Enzymen, regulieren das menschliche Herzkreislaufsystem und sorgen für ein intaktes Immunsystem. Für die Entgiftung stellen sie körpereigene Substanzen wie Gallensäfte und Coenzyme bereit. Die Durchblutung fördern sie, indem sie für die Bildung von Bluteiweißkörpern benötigt werden.

Was essentielle Aminosäuren angeht, so wird Isoleucin für die Muskeln, das Gewebe, die Energiegewinnung bei körperlicher Anstrengung und die Hormonregulation benötigt; Leucin ist für die Insulinausschüttung zuständig und reduziert Stress; Lysin stärkt das Immunsystem und den Kollagenaufbau; Methionin ist am Hormon Adrenalin und Stoff Kreatin beteiligt und trägt zur Entgiftung des Körpers bei; Phenylalanin dient der Synthese von Tyrosin und verbessert die Stimmung, Leistung und den Blutdruck; Threonin ist speziell in der Wachstumsphase wichtig, reguliert den Harnsäurestoffwechsel und unterstützt die Kollagenbildung; Tryptophan ist Ausgangsstoff für das Glückshormon Serotonin und Valin stärkt die Kommunikation der Nerven, ist wachstumsfördernd und generiert Energie bei körperlicher Anstrengung.

Wie an nicht-existenzielle Aminosäuren gelangen?

Nicht-existenzielle Aminosäuren sind in nahezu allen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten. Besonders reichhaltig sind sie in Sojabohnen, Erbsen, Bohnen, Linsen, Nüssen, Haferflocken, Hirse, Buchweizen, Vollkornbrot, Spinat, Brokkoli, Feldsalat und Milchprodukten konzentriert. Leistungssportler benötigen für ihren um das Vielfache gesteigerten Energieumsatz allerdings eventuell eine passgenaue Zuführung durch Supplemente. Auch können Aufnahme und Verwertung von Aminosäuren durch Krankheiten und Stress beeinträchtigt sein.

Verbraucher können die Aminosäuren beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Besonders sind für sie die Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin von Bedeutung. Aminosäuren sollten möglichst frisch eingenommen werden, weil sie durch die Einwirkung von Hitze viel von ihrer Vitalität verlieren. Dieser unerwünschte Vorgang durch das Kochen wird Denaturierung bzw. genauer Hitzedenaturierung genannt. 

Sonderfall Somatropin

Ein Spezialfall ist wiederum das Wachstumshormon Somatropin, das biotechnisch als Wirkstoff hergestellt werden kann, um beispielsweise bei Wachstumsstörungen injiziert zu werden. In diesem Fall entspricht es dem Wachstumshormon STH. Vor allem ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Produktion von Somatropin stark ab, was den Schrumpfungsprozess im Alter erklärt. Wer nach Somatropin in Lebensmitteln sucht, findet das Wachstumshormon vor allem in Quark, Eiern, Hüttenkäse, Nüssen und Wassermelonen. Eine Alternative ist es, sich mit Nahrungsquellen, die viel Melatonin und Serotonin besitzen, zu versorgen, da dieses sich dank Wechselwirkungen ebenfalls günstig auf den Somatropinspiegel auswirkt. 

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Kroll.