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FSV Zwickau kämpft um den Klassenerhalt

Auch für den Chemnitzer FC geht es in der Restrückrunde um den Verbleib in der 3. Fußball-Liga. Drei Ostklubs gehen mit anderen Zielen ins neue Jahr.

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Cheftrainer Joe Enochs startet mit dem FSV Zwickau am Samstag beim 1. FC Magdeburg in den Rest der Rückrunde.
Cheftrainer Joe Enochs startet mit dem FSV Zwickau am Samstag beim 1. FC Magdeburg in den Rest der Rückrunde. © dpa/Sebastian Kahnert

Für die sechs Drittliga-Vereine aus dem Fußball-Osten endet am Wochenende die Winterpause. Sie starten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Chancen ins Rennen um den Aufstieg und in den Kampf gegen den Abstieg. Der Hallesche FC will wieder in den Kampf um die 2. Liga eingreifen. Auch Hansa Rostock und der 1. FC Magdeburg wollen weiter nach oben klettern, Für den FSV Zwickau, den Chemnitzer FC und Carl Zeiss Jena geht es dagegen um den Verbleib in der 3. Liga. Der Formcheck nach Tests und Transfers:

Hallescher FC: Er will nach seiner Schwächephase am Jahresende wieder vorn angreifen und im Aufstiegsrennen mitmischen. Den Grundstein dafür legte die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner in der Türkei. "Es war ein richtig gutes Trainingslager", sagte er vor dem Start am Freitagabend bei Hansa Rostock. Seine Spieler blieben von schweren Blessuren verschont. Außerdem stimmten größtenteils auch die Leistungen in den drei Vorbereitungsspielen gegen den Schweizer Erstligisten FC Zürich (3:4 und 1:2) sowie den Zweitligisten Greuther Fürth (3:2). Besonders offensiv bewies der HFC sein Potenzial. In der Abwehr offenbarte er dagegen noch Schwächen im Umschaltspiel nach Ballverlusten. Für mehr Sicherheit beim Tabellensechsten soll Anthony Syhre sorgen. Der zuletzt arbeitslose Defensiv-Allrounder konnte überzeugen. Er unterschrieb bei den Saalestädtern einen Vertrag bis 2021. "Anthony Syhre bringt mit gut 100 Spielen in der 3. Liga wertvolle Erfahrung mit und hat die Erwartungen im Probetraining erfüllt. Mit seiner Robustheit, Zweikampfstärke und Präsenz kann er unserer Mannschaft zusätzliche Stabilität verleihen", sagte HFC-Sportboss Ralf Heskamp.

Hansa Rostock: Ihre einzige Niederlage in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte kassierten die Rostocker ausgerechnet im fünften und letzten Testspiel gegen den Regionalligisten VfB Lübeck (0:1). "Das ist ärgerlich, weil es unnötig war. Wir wollten unbedingt ungeschlagen durch die Vorbereitung gehen", sagte Trainer Jens Härtel. Zuvor hatte seine Mannschaft unter anderem gegen dänischen Erstligisten Lyngby BK (2:0) und den Schweizer Meister Young Boys Bern (2:1) gewonnen. Härtels Vertrag beim Traditionsklub wurde vorzeitig bis 2021 verlängert. Mit der Planungssicherheit auf der Trainer-Position erhofft der Tabellenelfte sich vor dem Auftakt am Freitag gegen den HFC auch einen sportlichen Schub. Der Verein präsentierte mit Nico Granatowski seinen ersten Winterneuzugang. Er leiht den 28-Jährigen bis zum Saisonende vom Zweitligisten VfL Osnabrück aus. "Mit ihm gewinnen wir einen drittligaerfahrenen Mentalitätsspieler, der links und rechts auf der Außenbahnen spielen kann und noch mehr Variabilität in unser Offensivspiel bringt", sagte Hansa-Sportvorstand Martin Pieckenhagen.

1. FC Magdeburg: Die Vorbereitung stand im Zeichen des Trainerwechsels. Claus-Dieter Wollitz hat nach der Trennung von Stefan Krämer das Sagen beim Tabellenzwölften. Er soll die Bördestädter wieder in die vorderen Regionen führen. "Wir haben ein klares gemeinsames Ziel: die schnellstmögliche Rückkehr in die 2. Bundesliga", sagte der 54-Jährige. "Wir erhoffen uns absolute Konsequenz und dass er junge Spieler weiterentwickelt. Er hat in Cottbus nach dem Abstieg mit einer extrem jungen Mannschaft einen guten Job gemacht", sagte Maik Franz, sportlicher Leiter des FCM. Für mehr Torgefahr und einen stärkeren Konkurrenzkampf in der Offensive soll Daniel Steininger sorgen. Der 24-jährige Stürmer wechselte von Greuther Fürth nach Magdeburg. Steininger bewies im Trainingslager in Spanien bereits seine Torjäger-Qualitäten in den Tests gegen den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron (1:2) und den Zweitligisten Erzgebirge Aue (1:1). Die Generalprobe beim Ligarivalen Eintracht Braunschweig endete torlos. "Ich habe bei meiner Mannschaft eine gute Struktur und phasenweise gutes Pressing gesehen. Wir müssen uns weiter kennen lernen und Vertrauen erarbeiten", sagte Wollitz vor dem Spiel am Samstag gegen den FSV Zwickau.

FSV Zwickau: Überschattet wurde die Wintervorbereitung von der schweren Verletzung von Elias Huth. Der beste Torschütze, der bisher acht Treffer erzielte, brach sich im Trainingslager in der Türkei den Mittelfuß und fehlt einige Wochen. "Sein Ausfall wiegt schwer. Er hat eine tolle Hinrunde gespielt und ist kaum zu ersetzen", sagte FSV-Sportdirektor Toni Wachsmuth. Trotz mehrerer angeschlagener Spieler gewannen die Zwickauer ihre Tests gegen den ungarischen Zweitligisten FC Szeged-Csanad (2:0) und gegen den aserbaidschanischen Erstligisten Keshla FK (4:1). "Wir fahren mit einem guten Gefühl am Samstag nach Magdeburg", sagte FSV-Stürmer Ronny König.

Chemnitzer FC: Zwei Siege und zwei Niederlagen - der CFC hat in der Winterpause unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Das 1:2 im letzten Vorbereitungsspiel bei Energie Cottbus wollte Trainer Patrick Glöckner nicht überbewerten. "Wir haben im Trainingslager in Belek sehr gut gearbeitet und hatten beim 2:1-Sieg gegen Waldhof Mannheim bereits unsere Generalprobe. Manchmal ist es nicht so schlecht, wenn das letzte Ergebnis nicht passt. Diese Niederlage kann die Sinne schärfen", sagte er. Im ersten Spiel nach der Winterpause empfängt seine Mannschaft am Samstag im Stadion an der Gellertstraße den Tabellennachbarn Viktoria Köln. Bei einem Erfolg könnten die Chemnitzer die Abstiegsplätze verlassen.

Carl Zeiss Jena: Trainer Rico Schmitt bastelte mit seiner Mannschaft in der Wintervorbereitung akribisch an einem neuen Wunder. "Wenn wir drin bleiben, wäre das ein Riesen-Coup", sagte er. Angesichts von neun Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz befindet der Klassenerhalt sich in weiter Ferne, zumal mit Justin Schau (Haarriss im Fuß) und Manuel Maranda (Haarriss im Mittelfuß) zwei Stammkräfte vorerst verletzt ausfallen. Mit Daniel Stanese verpflichteten die Thüringer einen Defensiv-Spezialisten, der die Erfahrung aus 55 Drittligaeinsätzen für den VfR Aalen und Energie Cottbus mitbringt. In den Tests hinterließ Carl Zeiss Jena einen guten Eindruck. So wurde der ungarische Zweitligist Budaörsi SC mit 5:0 geschlagen. Die Generalprobe gegen den 1. FC Lok Leipzig endete nach einem Pausen-Rückstand mit einem 2:1-Sieg. Am Samstag kommt mit Preußen Münster der Tabellenvorletzte zum Kellerduell nach Jena. Für das Schmitt-Team ist ein Sieg Pflicht. (dpa)