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Nicht nur Fußball-Bundesliga muss warten

Die Entscheidung, ob und wann der Ball wieder rollen darf, ist vertagt. Auch der Vereinssport bleibt von Corona ausgebremst - aber nicht in Sachsen.

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Auch die Sportplätze bleiben geschlossen. Wie bei der Fußball-Bundesliga will die Politik nun am 6. Mai entscheiden, wie es weitergeht.
Auch die Sportplätze bleiben geschlossen. Wie bei der Fußball-Bundesliga will die Politik nun am 6. Mai entscheiden, wie es weitergeht. © dpa

Berlin/Dresden. Die Fußball-Bundesliga muss weiter auf ein klares Signal der Politik für den Neustart des Spielbetriebs warten. Eine Entscheidung über eine Wiederaufnahme der seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spiele in der 1. und 2. Bundesliga soll frühestens am 6. Mai fallen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Ministerpräsidenten haben einen Beschluss über die Fortsetzung der gestoppten Bundesliga und des Vereinssports am letzten Apriltag vertagt. 

Damit muss die Deutsche Fußball Liga (DFL) wie auch der gesamte Sport mindestens eine weitere Woche warten. Der nächste Schritt zum erhofften Neustart kann frühestens am kommenden Mittwoch, den 6. Mai, erfolgen. Dann tagen Merkel und die Ministerpräsidenten erneut, auch die Fußball-Bundesliga und der Sport allgemein ist dann Thema. "Die heutigen Beratungen waren ein Zwischenschritt", sagte die Bundeskanzlerin nach der Beratung und kündigte an: "Wir werden am 6. Mai sehr klare Entscheidungen fällen, in welcher Folge und in welcher Art und Weise Schule, Kita wieder möglich sind und auch unter gegebenen Bedingungen bestimmte sportliche Betätigungen."

Bis dahin soll zudem eine Beschlussvorlage für die schrittweise Wiederaufnahme des gesamten Sportbetriebs erarbeitet werden. Zuletzt hatte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) mögliche Lockerungen gerade für den Vereinssport in Aussicht gestellt. Am Abend bestätigte dies Ministerpräsident Michael Kretschmer nach der Sitzung des Kabinetts in Dresden. "Wir haben unsere eigenen Regeln getroffen", erklärte er.

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wiederholte in einer ersten Reaktion auf die vertagte Entscheidung noch einmal, dass der Sport bereit sei für eine schrittweise Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs. Und er wies auf die Bedeutung hin: "Nicht nur aus Gesundheitsaspekten wäre es wichtig, wieder mehr Bewegung bieten zu können und den Vereinssport im Rahmen der behördlichen Regelungen wieder aufzunehmen. Es geht auch um die Stimmung in der Bevölkerung, die durch Spaß, Bewegung und das Gemeinschaftserlebnis mit verantwortungsbewusstem Abstand deutlich profitieren wird", sagte Hörmann.

Start der Bundesliga nun für 16. oder 23. Mai denkbar

Die Innen- und Sportminister hatten für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Liga Mitte oder Ende Mai empfohlen, der von den Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU) genannte mögliche Starttermin am übernächsten Wochenende (9. Mai) scheint nun ausgeschlossen. Auch Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hatte sich optimistisch geäußert. Denkbar ist bei einem positiven Signal der Politik nun ein Start am 16. oder 23. Mai.

"Die DFL akzeptiert selbstverständlich, dass am heutigen Tage noch keine Entscheidung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes der Bundesliga und 2. Bundesliga getroffen wurde", teilte die Dachorganisation des deutschen Profifußballs  in einem sehr allgemein gehaltenen Statement mit. In der Vorwoche hatte man ein Konzept vorgelegt, um die ausstehenden neun Spieltage möglichst bis zum 30. Juni ohne Zuschauer austragen zu können. Dieses war vom Arbeitsministerium aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht als "nicht problematisch" eingestuft worden. 

Die Fortsetzung der Saison soll eine wirtschaftliche Schieflage in der Milliarden-Branche verhindern. Bei einem Abbruch der Spielzeit 2019/20 wären nach Informationen des Branchenblattes Kicker 13 der 36 Profiklubs von einer Insolvenz bedroht. Die Deutsche Fußball Liga treibt daher die Vorbereitungen auf den Tag X voran. 

So wurde nun bei allen Vereinen mit flächendeckenden Tests auf das Coronavirus begonnen. Vor einer Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings sollen zwei Tests erfolgen. Damit soll eine Ansteckung im Training verhindert werden.  (dpa)