Leipzig. Nach zwei Fußballspielen in Leipzig haben Anhänger der Clubs den Verkehr im Süden der Stadt zeitweise lahmgelegt. Etwa 180 von ihnen blockierten am Mittwochabend für eineinhalb Stunden die Karl-Liebknecht-Straße, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Straßenbahnen mussten umgeleitet werden. Vereinzelt wurden Flaschen auf Polizisten geworfen. Verletzte oder Festnahmen gab es aber nicht. Es wurden lediglich Platzverweise ausgesprochen. Lok-Anhänger hatten zuvor auf dem Weg zum Stadion die Scheiben einer Straßenbahn eingeschlagen und die Deckenbeleuchtung beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich auf 1.200 Euro.


Trotz der Zwischenfälle zog die Polizei eine positive Bilanz des Einsatzes. „Gewaltsame Ausschreitungen sind ausgeblieben“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt am Donnerstag. Die Polizei war am Mittwoch mit einem Großaufgebot im Einsatz, um zwei Fußballspiele in der Stadt abzusichern. Beide Partien waren als Sicherheitsspiele von der Polizei und den zuständigen Fußballverbänden eingestuft worden. Die Leipziger Beamten wurden aus der Luft von einem Hubschrauber unterstützt. Auch Bereitschaftspolizisten aus Sachsen-Anhalt waren im Einsatz.
In der Regionalliga trafen der 1. FC Lokomotive Leipzig und der SV Babelsberg 03 aufeinander. In der Bezirksliga spielten fast gleichzeitig die zweite Mannschaft von Lok Leipzig gegen den rivalisierenden Stadtclub BSG Chemie. Zwischen beiden Leipziger Vereinen besteht seit den 1960er Jahren eine tiefe Feindschaft, die bis heute anhält. Während der eine Vorgänger-Club zu DDR-Zeiten systematisch unterstützt wurde, musste sich der andere unter schlechteren Bedingungen durchkämpfen. (dpa)