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Armee, Polizei und Stasi: Fußballsponsoring der anderen Art

In der DDR haben Staatsorgane Oberligisten wie Dynamo und Vorwärts finanziert. Jetzt spielen sie in unterschiedlichen Klassen.

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Eduard Geyer war Trainer von Dynamo Dresden und Major der Nationalen Volkspolizei. „Wir hatten Uniform und sogar einen Stahlhelm“, erzählt er.
Eduard Geyer war Trainer von Dynamo Dresden und Major der Nationalen Volkspolizei. „Wir hatten Uniform und sogar einen Stahlhelm“, erzählt er. ©  dpa/Sebastian Kahnert

Von Thomas Flehmer und Jens Mende

Die etwa 7.000 Zuschauer im Erfurter Georgi-Dimitroff-Stadion erlebten am ersten Spieltag nach der Winterpause der DDR-Oberliga-Saison 1989/1990 eine ganz besondere Premiere. Zu Gast war der FC Berlin, der am 13. und letzten Spieltag der Hinrunde Anfang Dezember noch als BFC Dynamo angetreten war. Doch rund sechs Wochen nach dem Sturm auf die Stasizentrale in der Berliner Normannenstraße am 15. Januar hatte der Oberliga-Serienmeister die namentlichen Verbindungen zum langjährigen Sponsor Staatssicherheit mit Stasi-Chef Erich Mielke gekappt. Unter dessen Regentschaft hatte der Verein von 1979 bis 1988 zehn Titel in Serie geholt.

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