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Berliner Eisbär-Kind hat jetzt einen Namen

Im Berliner Tierpark recken seit rund zwei Wochen viele Besucher die Hälse wegen eines weiblichen Eisbärchens. Pate für ihren Namen ist ein Fußballverein.

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Berlins Eisbärenmädchen heißt Hertha.
Berlins Eisbärenmädchen heißt Hertha. © dpa

Zur Taufe hat sie einen blau-weißen Ball mit ihrem Namen bekommen: Berlins Eisbärenmädchen heißt Hertha. Hintergrund der Namensentscheidung ist, dass der Fußballverein Hertha BSC als Pate für den Eisbärennachwuchs ausgewählt wurde, wie Tierparkdirektor Andreas Knieriem am Dienstag bekanntgab.

"Wir haben uns überlegt, wir brauchen einen starken Paten." Der Verein begeistere Millionen Menschen und könne viel Publikum anziehen. Zudem sei der kurze, griffige Name Hertha eng mit der Stadt Berlin verbunden.

Hertha BSC hatte sich mit einem Video als Pate für das am 1. Dezember geborene Jungtier beworben. In sozialen Medien veröffentlichte der Club im Februar einen Clip, der an den Beginn des Films "König der Löwen" erinnert: Hertha-Maskottchen Herthinho, ein Braunbär, streckt dabei im Olympiastadion einen Mini-Eisbär aus Plüsch gen Himmel. "Hertha ist ein schöner Name! Nicht wahr, Tierpark Berlin?!", hieß es dazu.

"Zwei große Berliner Institutionen arbeiten jetzt zusammen", sagte Hertha-BSC-Geschäftsführer Ingo Schiller. Die Patenschaft ist nach Zoo-Angaben auf zwei Jahre angelegt. Ziel sei es, darüber einen Teil der Versorgungskosten zu finanzieren und die breite Öffentlichkeit auf die gefährdete Lage von Eisbären in der Natur aufmerksam zu machen.

Zur Summe machte der Tierpark auch auf Nachfrage keine Angaben - die Patenschaft sei nicht meistbietend vergeben worden, betonte eine Sprecherin. Insgesamt habe es mehr als zehn Bewerber gegeben. Außerdem schickten Eisbärenfans mehr als 5300 Namensvorschläge ein - einen offiziellen Aufruf dazu hatte es aber nicht gegeben.

Herthas Eltern heißen Tonja und Wolodja und stammen aus Russland. Die Eisbärenmutter (9) ist mit ihrem Nachwuchs seit Mitte März auf der Außenanlage im Tierpark - dem Ost-Pendant zum Zoo im Herzen der Stadt - zu sehen, etwa beim Kuscheln, Klettern und Baden. Wolodja ist derzeit nicht in Berlin, weil er mit Eisbärinnen in den Niederlanden Nachwuchs zeugen soll.

Bei Eisbär Fritz vor zwei Jahren hatte der Tierpark aktiv um Namensvorschläge geworben. Anders war das beim berühmten Eisbär Knut im Berliner Zoo: Der Name, der dann um die Welt ging, soll Tierpfleger Thomas Dörflein spontan eingefallen sein. "Er sah eben aus wie ein Knut, so freundlich und pummelig", sagte Dörflein einmal.

Die beiden früheren Berliner Eisbären teilen das Schicksal, dass sie tödlichen Krankheiten erlagen: Knut starb mit vier Jahren 2011 an einer Gehirnentzündung, Fritz 2017 mit vier Monaten an einer Leberentzündung und damit noch vor seinem ersten öffentlichen Auftritt. (dpa)