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Fußballverein poliert sein Image auf

Der FSV Serkowitz möchte wieder als attraktiver Verein gelten. Ein umstrittener Trainer musste gehen. Es gibt neue Angebote für Kinder.

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© Norbert Millauer

Von Nina Schirmer

Radebeul. Dicht an dicht stehen die Jungen im Kreis, die Köpfe gesenkt, die Arme übereinander gelegt. Teamgeist ist gefragt. Das Flutlicht erhellt den Abendhimmel und den Rasen auf dem Fußballplatz. Mit diesem Bild begrüßt der Serkowitzer FSV Besucher auf seiner neuen Internetseite. Aber nicht nur der Webauftritt des Vereins ist neu. Auch sonst gibt es einige Veränderungen. Der Fußballclub hat ein Ziel. Er möchte wieder als attraktiver Verein in der Stadt wahrgenommen werden.

Das hat sich auch Tobias Barde auf die Fahnen geschrieben. Er ist seit September letzten Jahres Jugendleiter beim FSV Serkowitz. „Das Problem ist, dass es uns in den Köpfen vieler Leute nicht gibt“, sagt er. Die meisten Radebeuler Eltern, deren Kinder Fußball spielen möchten, schicken ihren Nachwuchs zum Konkurrenzverein RBC. Dort ist die Nachfrage so groß, dass schon gar nicht mehr alle Kinder aufgenommen werden können – zumindest nicht, solange es noch keinen neuen Sportplatz in der Stadt gibt. „Ich würde mir eine engere Zusammenarbeit zwischen den Vereinen wünschen“, sagt Barde. Der RBC könnte Kinder an den FSV vermitteln, findet er.

Im Lößnitzstadion trainieren derzeit etwa 80 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren. „Wir haben hier mit dem Stadion, der Turnhalle, den Umkleiden und der Kantine beste Bedingungen“, sagt der Jugendleiter. Nun hofft er, dass noch mehr Kinder in den Verein kommen.

Seit Januar gebe es wieder ein solides Trainerkonzept. Acht Trainer stehen regelmäßig ehrenamtlich auf dem Platz. Nicht mehr unter ihnen ist ein Trainer, der bei Facebook ausländerfeindliche Hetzkommentare gepostet hatte. Besonders Eltern waren darüber besorgt. Der Verein zog Konsequenzen. Barde: „Ich möchte klarstellen, dass wir uns von diesem Trainer getrennt haben und uns von seinen Äußerungen distanzieren.“ Zwei neue Nachwuchstrainer aus den eigenen Reihen werden gerade ausgebildet.

Der FSV möchte sich in der Jugendarbeit von anderen Vereinen unterschieden. „Bei uns geht es nicht nur um Leistung“, sagt Barde. Die Kinder sollen in erster Linie Spaß an der Bewegung haben. „Klar ist es schön zu gewinnen, aber es sollten nicht nur die Besten gefördert werden“, findet der Jugendleiter. Ihn ärgert es, wenn junge Spieler von anderen Vereinen abgeworben werden, die leistungsorientiert arbeiten.

Der Spaß steht stattdessen im Vordergrund bei zwei Fußballcamps, bei denen Kinder und Jugendliche im Sommer über den FSV Serkowitz teilnehmen können. Im Juni findet an drei Tagen das Bravo-Sport-Fußballcamp statt, das vom ehemaligen Nationaltorwart Oliver Kahn eröffnet wird. Anmelden können sich Fußballer ab acht Jahren. Für jüngere Kinder wird im Juli das „Wilde Kerle Fußballerlebnis“ an drei Tagen beim FSV veranstaltet. „Bei diesen Camps werden Leistungstests in Spiele verpackt“, erklärt Barde.

Auch mit den Radebeuler Schulen plant der FSV in Zukunft vermehrt Kooperationen. In der Schillerschule fand bereits zweimal ein Fußballtraining für 40 Kinder statt. Der Verein hofft auf viele neue Mitglieder. Alle Altersklassen sind bei den Trainingseinheiten willkommen.

https://serkowitzer-fsv.de/

Kontakt zum Jugendleiter Tobias Barde: 0172 2456887