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Gärtner gegen höhere Pacht

Dohna will mehr Geld von Kleingärtnern. Der Territorialverband widerspricht. Jetzt sind die Vereine dran.

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© Symbolbild/dpa

Neun Cent pro Quadratmeter Kleingarten im Jahr – das klingt nicht viel. Doch es sind drei Cent mehr als bisher. Und die sechs Cent sind derzeit die mögliche Höchstpacht im Landkreis für Kleingärten. Darauf wies der Territorialverband der Kleingärtner die Stadt Dohna schon im September hin. Trotzdem beschloss der Stadtrat auf der Suche nach Reserven die Erhöhung ab 1. Januar, gemeinsam unter anderem auch mit höheren Garagenpachten.

Wirksam ist sie noch nicht, weil der Territorialverband mit Verweis auf die Höchstgrenze nicht zustimmte. Auch das hatte er schon angekündigt. Nun sind die betroffenen Dohnaer Vereine an der Reihe. Es handelt sich um die Kleingartenanlagen Kahlbusch, Am Schilfteich, An den Dürrwiesen, Meuschaer Weg, Meuschaer Blick, Köttewitz und Krebs.

Sie erhielten jetzt ein Schreiben vom Territorialverband. In dem wird zunächst noch einmal das Entstehen der Pachthöhe erklärt. Laut Bundeskleingartengesetz darf maximal das Vierfache der ortsüblichen Pacht im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau verlangt werden. Grundlagen sind die Werte der regionalen Gutachterausschüsse. Der hat für Obst- und Gemüsebau im Landkreis durchschnittlich 148,63 Euro pro Hektar und Jahr ermittelt, was 0,014863 Euro pro Quadratmeter und Jahr ausmacht. Multipliziert mit Vier kommen die sechs Cent für Kleingartenflächen raus. „Eine Erhöhung ist daher im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben nicht möglich,“ sagt Verbands-Geschäftsführerin Susanne Russig.

Dohnas Bürgermeister Ralf Müller gibt noch nicht auf und bittet die Kleingärtner um ein Zeichen. Das heißt, um eine Pachterhöhung, wenn auch im geringen Umfang. Die Dohnaer Kleingartenvereine sind nun aufgerufen, eine freiwillige Erhöhung in den Vorständen und Mitgliederversammlungen zu diskutieren.

Bei den angestrebten neun Cent würde das jährlich 2206,58 Euro ins Dohnaer Stadtsäckel bringen. Im gesamten städtischen Haushalt ein verschwindend geringer Betrag. „Also ein Tröpfchen auf den heißen Stein, wie man so schön sagt, und relativ irrelevant“, sagt Susanne Russig.

Weniger irrelevant wird die Dohnaer Entscheidung für andere sein. Stimmen die Kleingärtner dem städtischen Wunsch zu, könnten auch andere Kommunen Steigerungen versuchen. Bisher ist das so im Landkreis noch nicht passiert. (SZ/sab)