Von Carmen Schumann
Bautzen. Mächtig gewaltig! Das sagt Benny bei jedem Abenteuer der Olsenbande mindestens einmal zu Egon. Mächtig gewaltig war auch der Vorverkaufsstart für den diesjährigen Bautzener Theatersommer, der sich zum dritten und letzten Mal um die Olsenbande dreht. Am Sonnabend gingen immerhin schon 9 760 Tickets dafür weg. „Das sind fast ein Viertel aller Plätze der geplanten 35 Vorstellungen“, sagt Theatersprecherin Gabriele Suschke.
Die Olsenbande will es wieder wissen - Krabat hält Hof
Es ist schon Tradition, dass der Beginn des Vorverkaufs regelrecht inszeniert wird. Viele Fans des Theatersommers lassen sich das nicht entgehen und nutzen gleichzeitig die Chance, sich Karten für ihre Wunschtermine und -plätze zu sichern. So herrschte am vergangenen Sonnabend dichtes Gedränge vorm Haupthaus, und an der Theaterkasse bildete sich eine lange Menschenschlange. Den Startschuss für den Ticketverkauf gaben die Langen Kerls mit Kanonendonner. Auch die Hauptdarsteller des diesjährigen Freiluftstückes waren vor Ort. István Kobjela als Benny, Olaf Hais als Egon, Rainer Gruß als Kjeld, Katja Reimann als Yvonne, Gabriele Rothmann als „Die Frau, die immer erschrickt“ und andere zeigten Ausschnitte aus der Inszenierung „Die Olsenbande hebt ab“. Intendant und Regisseur Lutz Hillmann hat dafür erneut auf den Ideenfundus aller Olsenbandenfilme und die Defa-Synchrontexte zugegriffen. Premiere ist am 14. Juni im Hof der Ortenburg.
Filme auf der Burg
An gleicher Stelle finden im Juni und Juli immer dienstags die Bautzener Burgfilmnächte statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die Streifen „Aus dem Nichts“ und „Das Leben ist ein Fest“. – Ein Fest wurde am Sonntag vor der Ortenburg gefeiert. Der Anlass war hier das Ende der viel beachteten Krabat-Ausstellung im Sorbischen Museum. Unter dem Titel „Mensch. Mythos. Marke“ hatte die Schau die Hintergründe aufgearbeitet, die sich um die sagenhafte Gestalt des Zauberers Krabat ranken. Wie Museumsleiterin Christina Bogusz sagte, sahen seit September rund 7 500 Besucher die Exposition. Da waren die rund 1 000 Gäste noch nicht eingerechnet, die am Sonntag zur Finissage die Chance nutzten, sich die Schau kostenfrei anzuschauen. Das Krabatfest, das abwechselnd in den verschiedenen Orten stattfindet, die mit dem Leben Krabats verbunden sind, wurde von zahlreichen Akteuren mitgestaltet. Darunter waren all jene Institutionen, die auf der Ortenburg ansässig sind, also neben dem Sorbischen Museum das Oberverwaltungsgericht, das Burgtheater und das Restaurant Burghof. Auf der Bühne zeigten verschiedene sorbische Folkloregruppen ihr Können. Für die Verpflegung sorgten Erzeuger von Spezialitäten aus der Krabat-Region. Der Ortenburghof verwandelte sich zudem in eine Art Viehmarkt mit Tieren zum Anfassen vom Bauernhof Helm aus Eutrich. Vor allem für die Kinder gab es verschiedene Möglichkeiten zum Basteln.
Im Oberverwaltungsgericht zeigte der Künstler Jörg Tausch Bilder und Plastiken, die den „wahren“ Krabat, also den kroatischen Obristen Johannes Schadowitz, in seinen verschiedenen Lebensstufen porträtieren. Und natürlich durften Krabat-Darsteller Wolfgang Kraus und auch sein ständiger Begleiter, der Schwarze Müller, alias Dieter Klimek nicht fehlen. Krabat sagte, er habe ja schon viele Krabatfeste mitgefeiert, aber dieses hier sei ein besonders schönes.