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Ganz großes Theater

Wenn die Wichtelwerkstatt öffnet und Ole, der Schneemann seine Möhre rettet, ist wieder Weihnachtsmärchenzeit im BSZ.

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© Anne Hübschmann

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. An diesem Vormittag gaben wirklich alle alles. Gleich nun, ob Schauspieler, Bühnentechniker, Kulissenträger oder Publikum. Die Darsteller von „Alice im Weihnachtsland“ begeistern ebenso wie die Akteure von „Tollpatschige Weihnachten“. Ein Fest, was die kleinen Zuschauer aus Großenhainer Kindergärten, Horten und der Förderschule Skäßchen freilich noch vor sich haben. Aber was mit viel Emotionen, Kreativität und einer großen Portion Enthusiasmus durch die jungen Frauen und Männer bereits in den nächsten Tagen auf der Bühne des Berufsschulzentrums zu erleben sein wird. Seit vielen Jahren laden die künftigen Erzieher des ersten Ausbildungsjahres nun schon die Mädchen und Jungen der Röderstadt, aber auch jene aus der Umgebung sowie Schüler der Förderschule Skäßchen zum traditionellen Weihnachtsmärchen ein.

Selbst der Weihnachtsmannbaum lebt: geschmückt von Alice und ihrer Schauspielerinnen-Schwester Nina.
Selbst der Weihnachtsmannbaum lebt: geschmückt von Alice und ihrer Schauspielerinnen-Schwester Nina. © Anne Hübschmann
Alice packt zusammen mit ihren Freunden Mickey und Minnie in der Geschenkewerkstatt kleine Päckchen für die Kinder.
Alice packt zusammen mit ihren Freunden Mickey und Minnie in der Geschenkewerkstatt kleine Päckchen für die Kinder. © Anne Hübschmann
Beim Plätzchenbacken sind auch Winnie Puh, Ferkel und Tiger dabei.
Beim Plätzchenbacken sind auch Winnie Puh, Ferkel und Tiger dabei. © Anne Hübschmann

Bevor sich ab Donnerstag jeweils zweimal am Tag in der Aula der Vorhang öffnet, wollten die beiden Klassen sehen, wie die jeweiligen Stücke bei ihren Mitstreitern ankommen. Während also die einen beispielsweise als Alice, Weihnachtsbaum, Schneemann oder Winnie Pu alles gaben, mimte die andere Erzieherklasse das kindliche Publikum. Wurde der Text tatsächlich laut und verständlich gesprochen? Ist das Kleid der Darstellerin zu kurz und darf privater Schmuck am Handgelenk eines Wichtels hervorblitzen oder nicht?

Die künftigen Pädagogen um ihre sympathische Lehrerin Annett Leopold machten es sich wirklich nicht leicht. Und das, obwohl ihre aufwendig inszenierten Stücke nahezu professionellen Charakter hatten. „Wir haben im September damit begonnen, die Geschichte von Alice zu schreiben“, erzählt Sophie Beyer. Danach, so die 28-Jährige, sei es bereits mit den Proben losgegangenen. Zwar hätte nicht jeder der 27 Schüler ihrer Klasse eine Rolle bekommen können. Aufgrund der großen Bereitschaft zum Spiel hätten sogar Lose gezogen werden müssen. Aber alle seien mit großem Eifer dabei gewesen und haben insgesamt zum Erfolg beigetragen.

Etwas, das auch Marco Gosche und seine Mitstreiter von sich behaupten können. Seit einigen Wochen hat die Erzieherklasse für das Stück „Tollpatschige Weihnachten“ geprobt. Dass am Anfang der Geschichte die Geschenkemaschine in der Wichtelwerkstatt kaputtgeht, könne man schon mal verraten. Und auch, dass auf der Suche nach einem geeigneten Ersatzteil verschiedene Märchen besucht werden müssen. Wie bei Alice ginge am Ende schließlich natürlich alles gut aus und Großenhains Kinder dürften beruhigt nach Hause gehen.

Noch ist es allerdings nicht so weit. Noch dürfen sich die Mädchen und Jungen darauf freuen, zwei liebevoll aufgeschriebene Weihnachtsmärchen zu sehen. Gespielt in farbenprächtigen Kostümen, umrahmt von Tänzen, Mitmach-Aktionen und natürlich stimmungsvollen Weihnachtsliedern. Nicht zu vergessen natürlich all die Laiendarsteller, die mit so viel Freude bei der Sache sind, dass es die Zuschauer gewiss bedauern werden, wenn das Märchen vorbei ist. Zwei Aufführungen, die es nämlich durchaus verdient hätten, mal im benachbarten Schloss von noch mehr Familien und Kindern gesehen zu werden.