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Mit diesen 15 Tipps überwintern ihre Pflanzen

Rückschnitt, Vermehrung, Frostschutz: Fachberater beantworten Fragen, wie man seine Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit bringt.

Von Susanne Plecher
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Auch Kamelien vertragen keine Kälte: Sie müssen noch vor dem Frost ins Haus geholt werden.
Auch Kamelien vertragen keine Kälte: Sie müssen noch vor dem Frost ins Haus geholt werden. © Marco Klinger

Familie Handrich aus dem Landkreis Bautzen hat vor fünf Jahren eine sonnenliebende Lagerströmia gekauft, eine mehrjährige Zierpflanze aus dem Mittelmeerraum. Zwei Jahre blühte der kleine Baum wunderschön, bis er im Winter erfror. Er trieb aus dem Wurzelstock wieder aus, war aber zeitlich aus dem Tritt geraten. „Erst Mitte August kamen Blütenknospen. Die Zeit reichte nicht zum Aufblühen. Das Gleiche passierte in diesem Jahr“, schildert die Familie.

Sie möchte wissen, wie sie die Pflanze besser über den Winter bringen kann. Nur eine der Fragen, die die Gartenfachberaterinnen Helma Bartholomay und Katrin Keiner sowie der pensionierte Gartenchef des Pillnitzer Schlossparks, Wolfgang Friebel, während des SZ-Telefonforums beantworteten.

Wie können wir unsere Lagerströmia überwintern? Wann sollten wir sie düngen??

Bei uns in den Regionen Sachsens ist die Pflanze nicht hundertprozentig winterhart. Das heißt, man nimmt sie entweder als Kübelpflanze herein oder man muss sie gut vor starken Dauer- oder Spätfrösten schützen. Auch zu späte Düngung sollte für die Ausreifung des Holzes vermieden werden. In milden klimatischen Gebieten klappt es sicher besser als im Gebirge oder in Raulagen.

Wie überwintert man Kamelien und Pelargonien?

Hell, kühl und frostfrei. Solange die Temperaturen über null Grad liegen, ist der beste Ort an einem geschützten Platz im Freien. Erst bei Frostgefahr sollten die Pflanzen an einem hellen, frostfreien Platz im Haus überwintern. Die Temperatur sollte nicht deutlich über zwölf Grad liegen. Den Ballen nicht austrocknen lassen, aber auch nicht übermäßig gießen. Sehr ausladende Pelargonien können Sie etwas zurückschneiden. Putzen Sie die Pflanzen über die Wintermonate regelmäßig aus und düngen Sie nicht. Pelargonien werden im Frühjahr zurückgeschnitten und umgepflanzt.

Was muss ich bei der Überwinterung meines Hibiskus beachten?

Der Roseneibisch ist sehr wärmebedürftig, schon bei Temperaturen um fünf Grad kann er Schaden nehmen. Also rechtzeitig ins Haus holen und bei mindestens zwölf Grad hell überwintern. Etwas Blattfall ist dem mangelnden Licht geschuldet. Regelmäßig feucht halten, aber nie zu viel Wasser geben, abhängig von den Temperaturen. Wenig düngen. Bei geringem Blattlausbefall können die befallenen Triebe ausgeschnitten werden. Ein Rückschnitt erfolgt nach Bedarf zu Beginn des neuen Jahres. Ähnlich verhält es sich mit der Sundaville oder Dipladenia, nur können sich bei ihr zu tiefe Nachttemperaturen noch nachträglich mit dem Absterben zeigen.

Kann man Ilex schneiden?

Eigentlich ist das nicht nötig. Junge Pflanzen vertragen einen Schnitt aber besser als alte verkahlte. Wenn Sie die Schere ansetzen, dann am besten im Frühjahr.

Wie kann ich die Ableger meiner Buntnessel und Majoran überwintern?

Buntnesseln sind nicht frosthart. Sie müssen die Pflänzchen im Winter drinnen an einen hellen und frostfreien Standort stellen. Majoran ist in der Regel einjährig und nicht winterhart. Sie können versuchen, ihn auf der Fensterbank über den Winter zu bekommen, was unwahrscheinlich ist.

Warum treiben unsere Pflaumenbäume jedes Jahr neue Wasserschösslinge? Wie können wir das verhindern?

Pflaumen reagieren auf starken Schnitt mit verstärktem Wachstum. Günstiger Zeitraum ist Ende des Sommers, was allerdings manchmal mit der Ernte kollidieren kann. Vielleicht lassen Sie immer ein paar Wasserschosser dran, um den Neutrieb etwas einzudämmen.

Wann kann ich meine Sommerhortensie umpflanzen?

Das ist sowohl im Herbst als auch im Frühjahr möglich. Da man dabei unweigerlich einige Wurzeln einkürzt, muss man auch an der Pflanze einen Rückschnitt vornehmen. Eine Abdeckung im Winter ist empfehlenswert. Wenn der Gartenboden nicht geeignet ist, kann man mit einem handelsüblichen Hortensien- oder Rhododendrondünger die Pflanzstelle aufbessern. Regelmäßiges Gießen ist unbedingt notwendig.

Schneidet man Pfingstrosen zurück?

Ja. Der Rückschnitt kann bei Stauden erfolgen, sobald das Laub abgestorben ist. Bei Strauchpfingstrosen wird eigentlich nicht geschnitten. Wenn überhaupt, dann lediglich unmittelbar nach der Blüte. Gedüngt wird im Frühjahr.

Wie schütze ich Stammrosen vor Frost?

Stämme können heruntergebunden und mit Erde bedeckt werden. Ist der Stamm nicht mehr biegsam, kann man die Veredelungsstelle mit Jute oder Reisig schützen.

Was mache ich mit meinen Feigen? Sie werden nicht mehr reif.

Im Freiland schafft es die Pflanze nun nicht mehr, Früchte zur Ausreife zu bringen. Machen Sie sie ab – oder bringen Sie die Pflanze in den Wintergarten. Dort könnten die Früchte noch nachreifen.

bBei der mehrjährigen Staude stirbt das oberirdische Laub über den Winter ab. Die Wurzel ruht im Boden. Das abgestorbene Laub wird vor dem Neuaustrieb spätestens im Frühjahr heruntergeschnitten.

Wann ist die beste Zeit, einen Rhododendron umzupflanzen?

Das kann man von September bis Oktober oder im Frühjahr von März bis April machen. Bei Neupflanzung können Pflanzen, die im Topf angezogen sind, sogar ganzjährig gepflanzt werden.

Woran kann es liegen, dass unsere Waldrebe nicht blüht?

Bei der Waldrebe oder Clematis kommt es auf den richtigen Platz und den richtigen Schnitt an. Im ersten Jahr kommen oft nicht viele Blüten. Ist die Pflanze insgesamt eher mickrig, stimmt vielleicht auch der Standort nicht.

Was kann ich auf ein schattiges Urnengrab pflanzen?

Sie können mit Saisonbepflanzung oder ausdauernden Pflanzen arbeiten. Eignen würden sich für die Dauerbepflanzung niedrige Cotoneaster, Immergrün, Dickmännchen oder kleinwüchsige Funkien, Schattenglöckchen oder auch Krötenlilie. Ergänzende Sommerpflanzen wären Fuchsien, Scheinmyrthe oder Begonien.

Wann schneide ich mein Mandelbäumchen zurück?

Prunus triloba werden unmittelbar nach der Blüte zurückgeschnitten und blühen am einjährigen Trieb. Oft werden sie von der Monilia Spitzendürre befallen, dann hilft nur regelmäßiger Rückschnitt ins gesunde Holz und ein Entsorgen der befallenen Triebspitzen.

Notiert von Susanne Plecher.