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Tipps für einen vogelfreundlichen Garten

Amsel, Drossel, Fink und Star: Damit sich die Vögel aus dem Kinderlied im Garten wohlfühlen, brauchen sie mehr als Körnerfutter im Winter.

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© stock.adobe.com/Wirestock (Symbolfoto)

Ein Regenwurm hier, ein Ast zum Sitzen da, und ab und zu eine Schale Wasser zum Planschen: Vögel brauchen eigentlich nicht viel, um sich wohlzufühlen. Hier ein paar Anregungen, wie man den gefiederten Gefährten den Aufenthalt im Garten angenehmer gestalten kann:

Vogelschlag: Fensterscheiben markieren

Eine vogelfreundliche Umgebung beginnt nicht erst im Garten, sondern schon an der Veranda oder auf der Terrasse. Genauer gesagt: An der Fensterscheibe. Über 18 Millionen Vögel krachen laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jedes Jahr an Fenster, Tausende sterben an den Folgen der Kollision.

An den Scheiben sollten daher hochwirksame Muster angebracht werden. Dazu zählen nicht Vogelsilhouetten. Sondern vertikale oder horizontale, wenige Millimeter dünne Linien, die in Abständen von fünf bis zehn Zentimetern auf die Fensterscheiben angebracht werden.

Meisenknödel bitte ohne Plastik

Wer Vögeln insbesondere in der kalten Jahreszeit etwas Gutes tun will, der hängt Meisenknödel auf. Aber das Netz sollte nicht aus Plastik bestehen, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Denn darin können sich leicht die kleinen Beinchen und Krallen der Vögel verheddern und verletzen.

Eine Alternative sind Futterspender. Hier mahnt der Nabu an, dass die Tiere nicht im Futter herumlaufen dürfen, sonst können Krankheiten übertragen werden. Aus dem gleichen Grund darf das Futter nicht nass werden. Übrigens: Als Futter eignen sich Sonnenblumenkerne gut.

Rückschnitt von Stauden und Gräsern verschieben

Staudengärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved (Schleswig-Holstein) plädiert dafür, im Herbst den Garten vogelfreundlich für die kalte Jahreszeit vorzubereiten. So rät sie dazu, verblühte Stauden, Gräser und Wildkräuter nicht vollständig abzuschneiden, sondern bis zum Frühjahr stehenzulassen. "Die Samen vieler Arten fallen nach und nach aus, so dass die Piepmätze lange gut davon haben."

Und Schwedtke hat einen Pflanztipp: "Beerensträucher und Wildsträucher wie Schlehe, Berberitzen, Schneeball, Vogelkirsche oder Weißdorn produzieren Früchte, die lange in den Winter hinein Nahrung bieten."

Den Vögeln Nistmöglichkeiten bieten

Doch nicht nur bei der Nahrung sind die Vögel auf die Gartenbesitzer angewiesen. Um ihren Nachwuchs eine Kinderstube zu bieten, brauchen Vögel Nistplätze, die sicher sind vor etwa Katzen. "Dornenbüsche wie Schlehen, Weißdorn, Brombeeren und Wildrosen bieten wunderbare Nistmöglichkeiten, denn dorthin kommen wenig Feinde", sagt Schwedtke. In der Brutsaison der Vögel ist es übrigens zwischen März und September verboten, Bäume und Sträucher stark zurückzuschneiden.

Alternativ kann man Vögeln Nistkästen anbieten. "Hier ist es wichtig, dass die Einfluglöcher nach Osten zeigen und dass die Kästen katzensicher hängen", sagt Schwedtke. Außerdem sollten sie nicht direkt in der Sonne hängen. Magnus J. K. Wessel vom BUND erklärt: "Besonders für Arten wie das Rotkehlchen oder den gefährdeten Gartenschläfer sind Nistkästen eine gute Unterstützung."

Hygiene im Nistkasten nicht übertreiben

Bei der Reinigung sollte man auf chemische oder desinfizierende Mittel verzichten, raten die Naturschützer vom Nabu. Es reicht vollkommen aus, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird. Bei starkem Parasitenbefall kann mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge geputzt werden.

Damit man die Vögel im Garten richtig genießen kann, hat Schwedtke noch einen abschließenden Tipp: "Hängen Sie Vogelfutterhäuser auf, am besten dort, wo Sie die Vögel auch beobachten können. Und erleben Sie die Freude, Kleiber, Buntspecht, Stieglitz und Meisen am Futterhaus zuzuschauen." (Nina Kugler, dpa-tmn)