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Gefährliche Hunde in Delmschütz

Der ehemalige Betreiber des Gnadenhofes in Jahna hat in Delmschütz offenbar ähnliches vor. Die Anwohner sind in Sorge.

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© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Zwei Delmschützer sind zur Ratssitzung gekommen. Es geht um den Gnadenhof, der vor ihrer Haustür entsteht. Dem früheren Betreiber des Jahnaer Hofes Christaan Danhoff wurde ein Haus im kleinen Ortsteil von einem Ehepaar aus München zur Verfügung gestellt. „Wenn sich ein Problem verschiebt, ist es nicht gelöst“, so Alexander Hein. Die Befürchtung, die die Delmschützer hatten, sei nun wahr geworden. Zunächst war Danhoff vom Veterinäramt die private Haltung von zehn Hunden genehmigt worden.

Doch auf der Liste der Hunde, die er hält, stehen zwei Dobermänner und ein Pitbull. Bei diesem handelt es sich um einen Kampfhund, für dessen Haltung eine behördliche Erlaubnis erforderlich ist. „Wir haben die Behörde zum Handeln aufgefordert. Unter diesen Bedingungen können keine zehn Hunde gehalten werden“, so Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).

Mehrere Hunde ausgerissen

Außerdem sei Danhoff polizeilich bekannt. Gegen ihn liege auch eine Strafanzeige eines Brandenburger Tierschutzvereins vor. „Solchen Leuten darf die Haltung von teilweise gefährlichen Hunden nicht zugelassen werden. Hinzu kommt unsere Befürchtung, dass es nicht bei zehn Hunden bleibt“, so Schilling. Es sei auch bekannt, dass einige Hunde vom nicht gesicherten Gelände ausgebüchst seien. Hinzu komme, dass die Nutzbarkeit des Hauses in Delmschütz als Wohnstätte nicht gegeben sei. Das betreffe sowohl die Heizung als auch die Abwasserentsorgung.

Die Gemeinde habe die Zustände dem Landratsamt (LRA) Mittelsachsen schriftlich angezeigt, so Schilling. Dort liege weder eine Anmeldung für eine Privatwohnung, noch für den Betrieb eines Hundehofes vor. Die Gemeinde sei daran interessiert, dass nicht solch ein Gnadenhof wie ehemals in Jahna nun in Delmschütz entsteht. Sie wolle alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um eine erneute illegale Ansiedlung eines Gnadenhofes zu verhindern.

„Wir haben auch unseren Rechtsanwalt eingeschaltet, um die Behörden zum Tätigwerden zu zwingen. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen“, sagte der Bürgermeister. Die Hunde seien auch nicht wie vorgeschrieben in der Gemeinde angemeldet worden. „Darauf bestehen besehen wir“, so Schilling.