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Gefahr im Verzug

Gegenüber der Steinaer Straße ist ein Verkehrsspiegel entfernt worden. Ein neuer wurde in Auftrag gegeben, lässt jedoch auf sich warten.

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© André Braun

Von Frank Korn

Waldheim. Wer aus der Steinaer Straße in Waldheim auf die Hauptstraße abbiegen will, egal ob nach rechts in Richtung Hartha oder links in Richtung Stadtzentrum, muss besondere Vorsicht walten lassen. Bis vor wenigen Wochen stand gegenüber auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofes Waldheim-Richzenhain (GaWaRi) ein Verkehrsspiegel. Der ist jedoch weg. „Den haben die bei Aufräumarbeiten einfach weggeflext“, weiß Anwohner Albrecht Lehmann. Er weist darauf hin, wie wichtig ein Verkehrsspiegel an dieser Stelle ist. „Die Hauptstraße ist nach links nur etwa 30 Meter einsehbar. Wenn vielleicht noch Autos parken, sieht man fast nichts. Da ist Gefahr in Verzug“, sagte Lehmann. Er selbst habe das Fehlen des Spiegels auch schon beim Ordnungsamt angezeigt.

Mandy Thümer, Ordnungsamtsleiterin der Stadt Waldheim, bestätigt die eingegangenen Meldungen. „Der alte Spiegel, der noch aus DDR-Zeiten stammt, stand auf einem Privatgrundstück und wurde privat im Zuge der Herstellung von Baufreiheit entfernt“, erklärte Thümer. Sofort nach dem Bekanntwerden habe ein Vor-Ort-Termin stattgefunden. Nach Einschätzung der Stadtverwaltung gehört gegenüber der Ausfahrt Steinaer Straße möglichst wieder ein Verkehrsspiegel hin, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. „Wir haben einen neuen Spiegel bereits in Auftrag gegeben“, sagte Thümer. Hierzu bedurfte es im Vorfeld eines Nutzungsvertrages des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) Sachsen mit der Stadt Waldheim, da sich der neue Aufstellort im Bereich der S 36 befindet. „Diese Information erhielten einige Anwohner bereits zeitnah von uns. Wann der Spiegel steht, kann derzeit nicht datiert werden. Das ist dem frühjahrsbedingten Auftragsvolumen geschuldet. Wir rechnen mit Anfang Mai“, so die Ordnungsamtsleiterin.

Der fehlende Spiegel an der Hauptstraße ist nicht das einzige Problem. Für 2018 wurden bereits unkenntlich gewordene und fehlende Verkehrszeichen und Einrichtungen erfasst, damit diese ausgetauscht werden können. „Da der Doppelhaushalt der Stadt Waldheim noch nicht beschlossen ist, kann ich zu Details keine Auskunft geben. Bei Gefahr in Verzug, wie zum Beispiel bei dem oben genannten Spiegel, wurden bereits Maßnahmen ergriffen“, so Mandy Thümer.

Für reguläre Verkehrsschauen hat das Lasuv eine Handlungsanleitung herausgegeben. Demnach werden Bundes-, Staats- und Kreisstraßen sowie Hauptverkehrsstraßen alle zwei Jahre begutachtet, alle übrigen Straßen aller vier Jahre. An diese Vorgaben sieht sich die Waldheimer Stadtverwaltung jedoch nicht gebunden. „Für Straßen in unserer Zuständigkeit werden ständig Eigenfeststellungen, auch von anderen Stadtbediensteten, und Bürgerhinweise gesammelt. Die Tipps der Anwohner sind wichtig und dafür sind wir auch dankbar“, erklärt Mandy Thümer. Einmal jährlich werden diese Hinweise im Rahmen einer Vor-Ort-Sichtung gewertet und der entsprechende Austausch geplant. Für Anfang Sommer 2018 sei wieder eine solche Verkehrsschau geplant. „Der vierjährige Turnus mit Polizei und Lasuv ist erst 2020 wieder dran“, so die Ordnungsamtsleiterin. Für Staats- und Kreisstraßen erfolgt die Verkehrsschau nach Bedarf, weil zum Beispiel durch Straßensanierungen, wie zuletzt an der Kriebsteiner Straße, ohnehin die entsprechenden Vertreter von Polizei, Stadt und Lasuv vor Ort sind oder eine Gefahrensituation es erfordert.