Merken

Geld für gesundes Essen

Es wird immer noch gebaut im Jugendhaus. Doch es geht voran – auch dank Spenden.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Tim Blumenstein

Roßwein. Es geht voran auf den Baustellen an der Goldbornstraße – wenn auch in kleinen Schritten. Schon seit geraumer Zeit wird hier an mehreren Fronten gleichzeitig gewerkelt. Und wenn alles nach Plan läuft, ist das Gröbste bald geschafft. Doch wann das genau der Fall sein wird, da will sich Stev Buttler nicht genau festlegen: „Mit Prognosen sind wir ein bisschen vorsichtig geworden – das hängt von vielen Faktoren ab.“ Und oft habe man es auch nicht selber in der Hand, so der Leiter des Projekts „Mampferia – Seed to eat“.

So konnten die Sozialarbeiter inzwischen die schon länger benötigten Brandschutztüren anschaffen. Wegen der strengen Auflagen im Brandschutz sind solche Türen ein Muss, damit bald wieder Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern stattfinden können. Lediglich der fachkundige Einbau der Türen stehe noch aus. Auch sonst geht es auf der Baustelle voran. Während im unteren Stockwerk der Veranstaltungsraum langsam Form annimmt, geht es eine Etage drüber darum, die Küche fertigzustellen, in der schon bald mit den Kindern zusammen gekocht und gegessen werden soll. „Unten sind wir schon ein gutes Stück weiter, lediglich bei der Elektronik hapert es noch“, sagte Stev Buttler. Auch bezahlt sei schon alles. Man warte nur noch auf den Einbau der notwendigen Teile, zum Beispiel der Notbeleuchtung, so Buttler weiter. Beim Ausbau der Küche hingegen hakt es beim Verlegen der Fliesen. Wegen der noch ausstehenden Arbeiten rechnet Buttler nicht mehr damit, dass die Küche noch während der Schulferien fertig wird. Bis alles soweit ist und das „Mampferia“-Projekt voll durchstarten kann, bleibt also noch einiges zu tun.

Möglich gemacht wurden die bisherigen Fortschritte durch die finanzielle und tatkräftige Unterstützung vieler helfender Hände. Denn ohne die Einnahmen großer Veranstaltungen ist der Verein weiterhin auf Spenden und Fördergelder angewiesen. So wurde beispielsweise die Finanzierung der Baukosten durch eine finanzielle Förderung aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) abgedeckt.

Zusätzliche Hilfe gibt es nun von der Stiftung „Town & Country“. Die Stiftung unterstützt hauptsächlich Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche und würdigt seit 2013 jährlich besondere Projekte mit Spendengeldern. Das Jugendhaus in Roßwein ist nun eine von 500 Einrichtungen in Deutschland, die mit jeweils 1 000 Euro gefördert werden. Ausschlaggebend war für die Stiftung vor allem das besondere Engagement der Mitarbeiter des Jugendhauses. Mit dem vor einem Jahr ins Leben gerufenen Mampferia-Projekt, das jungen Menschen das Thema gesunde Ernährung näher bringen soll, erfüllte der Verein alle Förderkriterien. Mit unterschiedlichen Angeboten und Workshops, wie der Jugendküche oder den hängenden Gärten, wird den Kindern beigebracht, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie gesund und lecker zubereitet werden.

Mathias Wachs, Botschafter der „Town & Country“- Stiftung, überreichte diese Woche den symbolischen Spendenscheck und sagte über das Projekt: „Es ist wichtig, Kinder so früh wie möglich mit dem Thema Gesundheit vertraut zu machen, um damit ihre Entwicklung positiv beeinflussen zu können.“ Da alle Baukosten mittlerweile abgedeckt sind, fließen die Spendengelder direkt in das Projekt. Neben kleineren Anschaffungen für die Küche wie Geschirr und Besteck, sollen damit auch Dozenten von außerhalb engagiert werden, um zusätzliche Workshops für die Jugendlichen anbieten zu können. Auch die Gestaltung des Gartens auf dem Vereinsgelände kann dann endlich weitergehen. „Die Baustellen haben uns da ein bisschen ausgebremst, aber so langsam geht es voran“, sagt Stev Buttler.