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Der US-Präsident und der Aktienmarkt

Während sich passive Anleger nicht darum scheren, inwieweit sich die politischen Rahmenbedingungen ändern, engagieren sich wiederum andere umso mehr.

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© Bild-Quelle: BarBus via pixabay.com

. Nicht zuletzt führen speziell Wahlausgänge im US-amerikanischen Raum zu bewegenden Eindrücken an den internationalen Handelsplätzen. Mit der Wahl des 46. US-Präsidenten Joseph R. Biden Jr. stellen sich die aktiv involvierten Anleger nun die Frage, wie damit hinsichtlich ihres Portfolios umzugehen ist.

Direkt erkannt werden sollte in Bezug darauf, dass Biden in seiner vierjährigen Amtszeit keine Wunder vollbringen wird. Gleichermaßen verfolgt er keinen rapiden abgewandelten Kurs im Vergleich zu seinem Vorgänger, auch wenn zweifellos intensivere Unterschiede in einzelnen Bereichen in die Tat umgesetzt werden. Ein Glücksfall stellt der Wahlerfolg der demokratischen Partei vorrangig für diejenigen dar, die in der letzten Amtsperiode schwer mit ihren Nerven zu kämpfen hatten. Während durch das diplomatische Verhalten Donald Trumps Freitickets für eine Achterbahn der Gefühle an den Börsen ausgeteilt worden sind, wird es bei Biden höchstwahrscheinlich weitaus ruhiger verlaufen.

Zu den Gewinnerbranchen unter Bidens Legislaturperiode dürfte unter anderem der Bereich der Umwelt gehören. Erneuerbare Energien oder auch andere innovative Zukunftskonzepte, die erfolgreich bei der anvisierten Klimaneutralität mithelfen können, erhalten erneut einen hohen Stellenwert. Neben reinen Energiebetreibern zählen dazu beispielsweise auch Elektromobilhersteller. Sollten sich Anleger diesem ohnehin schon vorherrschenden Trend noch nicht angeschlossen haben, dürfte es sich zumindest ab sofort empfehlen, dem Ganzen etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In die Tat umgesetzt werden kann dies beispielsweise mithilfe von diversifizierenden ETFs. Einzelne Vertreter der erneuerbaren Energien besitzen dagegen oftmals noch die Schwierigkeit, dass sie mitunter nur geringe Unternehmensgrößen vorweisen können. Volatile Kurse werden dabei nicht ausgespart. Anleger mit einem Sinn für die Zukunft und einer Achtung vor potenziellen Risiken sollten ihre Investitionsmittel unter anderem aufgrund dessen möglichst verstreut innerhalb der Branche anlegen.

Neben dem Bereich der Umwelt dürften jedoch ebenfalls Unternehmen profitieren, die sich am Aufbau der Infrastruktur beteiligen. Bereits unter Trump wurde das Ziel aufgesetzt, der maroden US-Infrastruktur den Kampf anzusagen. Unter Biden wird dieser Trend fortgeführt, was dem einen oder anderen Unternehmen weiterhin Aufträge einbringen dürfte.

Womöglich ebenso interessant für einige Anleger dürfte sich der Hang zur landesweiten Legalisierung von Cannabis in den USA herausstellen. Während sich Biden zu diesem Wunsch zuvor eher noch negativ äußerte, nehmen die Vize-Präsidentin Kamala Harris sowie große Teile der demokratischen Partei eine sehr viel offenere Haltung ein. Interessierte könnten gut daran tun, auch in Bezug darauf ein Auge offenzuhalten und auf weitere Äußerungen diesbezüglich abzuwarten.

Der weitere Verlauf während der Corona-Pandemie

Letzten Endes einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Börsenkurse nimmt vor allem das Handling bezüglich der Corona-Pandemie und der damit auszugebenden Impfstoffe ein. Ein adäquater Umgang dürfte dazu führen, dass bereits in absehbarer Zeit landesweit Lockerungen der Corona-Auflagen in Kraft treten werden. Besonders bis dahin gebeutelte Branchen und Unternehmen würden infolgedessen einen starken Umschwung erleben. An den Börsen würde das höchstwahrscheinlich bei verschiedenen Aktienkursen für rasanten Zuwachs sorgen. Ein passendes Timing könnte hierbei zu satten Renditen führen.

Eher risikoscheuere Anleger sollten ihren Fokus dagegen auf bereits gute Performer legen, bei denen auch in der Folgezeit keine ungewöhnlichen Einbußen zu erwarten sind – unabhängig davon, ob beispielsweise bereits zu Juli Großteile der US-Bevölkerung geimpft werden können oder erst Monate später. Bei einem glimpflichen Verlauf bezüglich der Corona-Maßnahmen dürften bei diesen Werten die Kursrenditen zwar vergleichsweise geringer ausfallen als bei denen, die einen Umschwung erleben, doch kann auf diese Weise das Risiko besser reguliert werden.

Klar ist in jedem Fall, dass die Corona-Pandemie und ihre weitere Bekämpfung ein großes Gewicht dabei einnehmen wird, inwieweit sich die internationalen Märkte in den nächsten Monaten entwickeln werden. Auch dürfte sich damit stückweise entscheiden, ob Biden im Vergleich zu anderen US-Präsidenten ein Vorantreiben der Aktienmärkte unterstützen konnte.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Marc Richter