Döbeln
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Gemeinde will Feldwege nicht hergeben

Die Räte lehnen zwei Kaufanträge ab. Einer der Antragsteller hat diese Erfahrung schon einmal gemacht.

Von Frank Korn
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Der Käufer ist bereit, Überfahrtsrechte und Instandhaltungsmaßnahmen notariell beurkunden zu lassen – Bürgermeister Jörg Burkert.
Der Käufer ist bereit, Überfahrtsrechte und Instandhaltungsmaßnahmen notariell beurkunden zu lassen – Bürgermeister Jörg Burkert. © Frank Korn

Großweitzschen. Die Großweitzschener Gemeinderäte haben sich dafür entschieden, Feldwege nicht zu verkaufen. Sie befürchten Schwierigkeiten für andere Grundstücksbesitzer.

Zur jüngsten Sitzung des Gemeinderates lag ein Kaufantrag für zwei Grundstücke in Strocken vor. Diese sind 850 und reichlich 1.000 Quadratmeter groß. Es handelt sich um Feldwege. Der Käufer sei bereit, Überfahrtsrechte und Instandhaltungsmaßnahmen notariell beurkunden zu lassen, so Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos). Für beide Grundstücke sei 2017 schon einmal ein Kaufantrag gestellt worden. 

„Bei Verkauf der Feldwege würden die Grundstücke anderer Besitzer eingeschlossen. Im Streitfall kommen die Eigentümer nicht auf ihre Grundstücke“, sagte Susanne Munz (CDU). Ihrer Meinung nach gehören Wege immer in Gemeindehand. Sven Krawczyk (CDU) erinnerte daran, dass die Gemeinde vor zwei Jahren Feldwege erworben hatte, um die Infrastruktur aufzubauen. Es wäre nicht zielführend, jetzt dem Verkauf von Feldwegen zuzustimmen“, sagte er. Thomas Frust (Freie Wähler) sprach sich für den Verkauf aus. „Die Zuwegung existiert praktisch nicht mehr“, begründete er seine Ansicht.

Auch den Verkauf eines Flurstücks in Gallschütz lehnte der Gemeinderat ab. Es ist 3.700 Quadratmeter groß und als landwirtschaftliche Fläche zu bewerten. Das Gelände sei derzeit von der Gemeinde verpachtet, allerdings nicht an den Kaufinteressenten. Die angrenzenden Grundstücke sind in privater Hand, beziehungsweise gehören dem Freistaat Sachsen. 

Burkert wies darauf hin, dass der Gemeinderat kürzlich den Kaufantrag eines anderen Antragstellers zu Grundstücken in der Nähe abgelehnt hatte. Der Pachtpreis für Grundstücke in dieser Region ist zuletzt 2014 angepasst worden und liegt bei 350 Euro pro Hektar Ackerland beziehungsweise bei 100 Euro pro Hektar Grünland.

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