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Gemeindemitglieder zeigen musikalisches Talent

Zum Hausmusiknachmittag gibt es Lampenfieber bei den Musikern und etwas Tolles für die Ohren der Gäste.

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© André Braun

Von Helene Krause

Döbeln. Klavierklänge tönen durch die Jacobikirche in Döbeln. Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde hatte für Sonnabend zum zweiten Hausmusiknachmittag eingeladen. Zum ersten Mal bei der Veranstaltung mit dabei sind die Bläser Andrea und Stephan Wendler sowie Christoph Steuer. Alle haben vor etwa 30 Jahren schon einmal in einem Posaunenchor gespielt. Als die Kirchgemeinde im April vergangenen Jahres einen Kurs für Jungbläser anbot, dachte sich Andrea Wendler, ihre Trompete wieder hervorzuholen. Sie und die anderen gingen hin. Seitdem spielen sie gemeinsam, wobei Christoph Steuer ebenfalls Trompete bläst. Stephan Wendler spielt Posaune.

„Durch die Kirchgemeinde haben wir wieder zusammengefunden“, sagt Andrea Wendler. „Es ist, wie es früher war.“ Allerdings fehlen beim Auftritt in der Jacobikirche zwei weitere Bläser der Gruppe. „Eine wegen eines Geburtstags und die andere ist krank“, so Andrea Wendler. Beim Hausmusiknachmittag haben sie ihren ersten öffentlichen Auftritt seit 30 Jahren. Bei Andrea Wendler hält sich das Lampenfieber in Grenzen. Doch die anderen der Gruppe haben immer wieder mit diesem unangenehmen Gefühl zu kämpfen. Im Konzert werden die neuen Bläser unterstützt vom Posaunenchor der Kirchgemeinde.

Aus dem Iran kommen die Sängerin Mahshid Nacemi und ihre Begleiter Bahram Shirazi, Masoud Eskandari und Mahbad Heyedari. Seit zwei Jahren leben die vier in Deutschland. Auch sie gehören zur evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Döbeln. Beim Hausmusiknachmittag spielen sie Gitarre und singen gemeinsam moderne iranische Lieder. In Deutschland gefällt es ihnen gut.

Ilona Wolf und Sven Pichotta aus Döbeln sind Besucher. „Wir interessieren uns für Kultur“, sagt Wolf. In der Jacobikirche waren sie schon mehrmals zu Konzerten. „Allerdings haben wir das erste Hausmusikkonzert leider verpasst“, so Wolf.

Zu dem Hausmusiknachmittag kam es, als die Kirchgemeinde für die Jacobikirche im vergangenen Jahr einen Fiedler-Flügel anschaffte. „Er wurde von den Besuchern und auch von den Mitwirkenden sehr gut angenommen“, sagt Kantor Marcus Häntzschel. Deshalb entschloss sich die Gemeinde, den Hausmusiknachmittag zu veranstalten.

„Das Hausmusikkonzert soll Tradition werden“, meint Häntzschel. „Es wird immer Anfang eines neuen Jahres stattfinden. Da ist noch nicht so viel los“, so Kantor Häntzschel. „Es soll ein Konzert in ungezwungener Weise sein, bei dem musikalische Talente der Kirchgemeinde auf Klavier, Flöte, Geige und Blasinstrumenten ihr Können zeigen.“ Die Musizierenden sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre Musik spricht alle Generationen an, denn gespielt wird alles, was zu einer Hausmusik passt: Modernes, Historisches und sogar weihnachtliche Weisen. So ertönen unter anderem Kasatschok-Klänge auf der Flöte, weihnachtliche Lieder „Vom Himmel hoch der Engel kommt“. Doch auch Volkslieder wie der „Der Kuckuck und der Esel“ wurden gespielt.