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Generalprobe für die Skatergemeinde

Traditionell gingen gestern Halbmarathon und Bergsprints über die Bühne. Doch diesmal ist es auch der Test für die DM.

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© Anne Hübschmann

Von Thomas Riemer

Großenhain. Läuft. Thomas Kopsch schaut zufrieden in den Kofferraum seines Autos. Zwei Bildschirme signalisieren ihm dort, dass die beiden installierten Kameras funktionieren und Live-Bilder von den Inline-Speedskatern liefern. Der traditionelle Wettkampf des Großenhainer Rollsportvereins am 1. Mai mit Bergsprints, Schülerläufen und dem Halbmarathon „ist der Test für die Deutschen Meisterschaften“, sagt der 45-Jährige. An den drei Wettkampftagen am letzten Mai-Wochenende sollen dann drei Kameras die Skatergemeinde über das aktuelle Geschehen auf der Bahn im Sportpark Husarenviertel auf dem Laufenden halten. Die gestrige Traditionsveranstaltung rund um den Groschenmarkt war daher die beste Gelegenheit, um die Technik auf den Prüfstand zu stellen. Das Fazit: Test bestanden.

Der Technik-Freak: Thomas Kopsch zeigte sich gestern mit dem Test des Livestreams zufrieden.
Der Technik-Freak: Thomas Kopsch zeigte sich gestern mit dem Test des Livestreams zufrieden. © Anne Hübschmann
Die Catering-Chefin: Für Mandy Knauff und das Gastro-Team ist die Deutsche Meisterschaft eine Premiere.
Die Catering-Chefin: Für Mandy Knauff und das Gastro-Team ist die Deutsche Meisterschaft eine Premiere.
Der Mann in Weiß: Marco Altmann ist als Kampfrichter routiniert – und hat trotzdem Lampenfieber.
Der Mann in Weiß: Marco Altmann ist als Kampfrichter routiniert – und hat trotzdem Lampenfieber. © Anne Hübschmann

Mit 150 Startern bei den Schülerläufen und Bergsprints sowie etwa 70 Giganten des Halbmarathons war der 1. Mai aus Sicht des Großenhainer Rollsportvereins in vielerlei Hinsicht eine Generalprobe. „Für uns ist es eine Premiere, drei Tage die Wettkämpfer und die Gäste zu versorgen“, sagt Mandy Knauff. Sie gehört zum Orga-Team der Deutschen Meisterschaften im Bereich Catering, das schon gestern unzählige Speisen und Getränke für Sportler und Zuschauer kochte, grillte, verkaufte. Für die erwarteten 300 Teilnehmer plus Publikum bei der Deutschen Meisterschaft werde sich der Aufwand noch einmal beträchtlich erhöhen, schätzt die 39-Jährige. „Wir machen alles in Eigenregie, haben eine mobile Küche und sind ein gutes Gastro-Team mit etwa zehn Leuten sowie zahlreichen zusätzlichen Helfern“, sagt Mandy Knauff. Zudem könne man auf die zuverlässige Zusammenarbeit mit regionalen Fleischern und Bäckern zählen.

Marco Altmann hat wieder einmal als „Mann in Weiß“ alles im Blick, damit das Regelwerk eingehalten wird. Seit rund 20 Jahren ist er als Kampfrichter nicht nur deutschlandweit unterwegs, fungiert auch diesmal am 1. Mai als Oberschiedsrichter. Wenn Ende Mai die Deutschen Meister in seiner Heimatstadt ermittelt werden, ist das bei aller Routine für ihn trotzdem „ein ganz besonderes Highlight“. Der 37-Jährige ist dann einer von zwei Oberschiedsrichtern, wird die Wettkämpfe der männlichen Altersklassen betreuen. Doch schon die Vorarbeiten sind für Marco Altmann eine Herausforderung. In den Tagen vor der DM nimmt er extra Urlaub. Dann wird die Bahn nochmals überprüft, muss die für die Sprintverfolgungsrennen erforderliche zweite Zeitmessanlage installiert werden. Knapp 20 Kampfrichter werden erwartet, die Altmann „nebenbei“ betreut. Und, und, und. Bei aller Erfahrung, die er im Laufe der Zeit gesammelt hat, gesteht er: „Ich habe so was wie Lampenfieber“.

Die Anspannung ist auch der Vorsitzenden des Großenhainer Rollsportvereins, Ute Enger, anzumerken. Rund dreieinhalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt aus Vereinssicht „liegen wir im Plan, müssen aber noch 1 000 Dinge erledigen“, sagt sie. Der grobe Ablauf der dreitägigen Veranstaltung stehe, auch ein vorläufiger Zeitplan ist inzwischen bekannt. Fest steht: Die Meisterschaft beginnt am 25. Mai um 14.30 Uhr. Dank des rührigen Orga-Teams von etwa 25 Mitgliedern sei sie zuversichtlich, dass es ein tolles Wochenende für Skater und Zuschauer wird, so Ute Enger. Besonders freut sie sich auf den Besuch vieler „Ehemaliger“. Zudem hat Eisschnelllauf-Legende Claudia Pechstein eine Autogrammstunde am Sonntag zugesagt.

Auch sportlich wollen die Großenhainer Skater natürlich bei der Meisterschaft auf der Heimbahn glänzen. Rund 15 GRVler werden an den Start gehen, viele davon waren auch gestern beim Wettkampf zu sehen. Bei letztlich trockener Strecke, angenehmen Temperaturen und dem üblichen böigen Wind gewann Großenhains Medaillenhoffnung Melina Scheffler den Halbmarathon der Damen. Bei den Herren hatte der Geraer Tobias Hecht vom TAX Racing Team die Nase im Zielspurt knapp vorn.