Bautzen
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Generationswechsel beim Heidetreffen

Am Wochenende wird in Commerau gefeiert. Dafür braucht man viele Helfer. Und junge Leute, die nicht nur bei der Organisation mitziehen.

Von Kerstin Fiedler
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Raik Schuster, Laura Laschinsky und Karsten Zschocke (v.l.) freuen sich auf das Commerauer Heidetreffen. Das neue Kassenhäuschen wird gute Dienste leisten.
Raik Schuster, Laura Laschinsky und Karsten Zschocke (v.l.) freuen sich auf das Commerauer Heidetreffen. Das neue Kassenhäuschen wird gute Dienste leisten. © Carmen Schumann

Commerau (Großdubrau). Auf dieses Kassenhäuschen sind die Commerauer stolz. Das macht was her und ist nicht so klein, dass man sich ständig auf die Füße tritt. Gebaut hat es Karsten Zschocke in seiner Freizeit. Zum ersten Mal kommt es nun am Wochenende beim Commerauer Heidetreffen zum Einsatz.

Der Verein Commerauer Heidetreffen hat es fast geschafft, sagt Torsten Kunth, der jetzige Vorsitzende, und meint damit den Generationswechsel. Viele Vereine in den Dörfern haben das Problem, dass nicht genug junge Leute nachrücken. Doch nicht so in Commerau, denn hier „sind wir ja mit dem Heidetreffen groß geworden“, sagt Laura Laschinsky. Die 33-Jährige soll perspektivisch die Aufgaben ihrer Tante übernehmen, die für den Barbetrieb zuständig ist. „Wir gehen bei den Getränke-Angeboten auch mit der Zeit, machen aber nicht jede Mode mit“, sagt Laura Laschinsky. Das am meisten verkaufte Getränk sei jedenfalls Bacardi Razz in verschiedenen Varianten. Laura Laschinsky wohnt mit ihrem Freund in Kauppa, einem der Dörfer, die neben Commerau und Jetscheba das Fest organisieren. Nach dem Studium in Berlin, hat sie sich später als Rechtspflegerin in die Heimat versetzen lassen, arbeitet jetzt am Oberlandesgericht in Dresden. Der Zusammenhalt in den Dörfern war mit ein Grund für den Umzug. „Zuerst fanden wir es als Kinder cool, hier abends schon dabei sein zu dürfen“, erinnert sich Laura Laschinsky. Dann begannen sie als Jugendliche, beim Aufräumen mitzuhelfen, bevor sie ganz selbstverständlich Verantwortung auch bei der Vorbereitung übernahm. So sieht das auch Raik Schuster. Der 29-Jährige studierte Produktionstechnik in Dresden, arbeitet jetzt in Schwarze Pumpe bei einem Ingenieurbüro. „Da ist es kein Problem, jeden Tag zu fahren“, sagt er. Auch er wird bei den nächsten Wahlen im Verein Verantwortung übernehmen.

Sportwettstreit und Partyabend

Karsten Zschocke dagegen ist der ganz praktische Typ für die Organisation. Als Dachdecker bei einer Firma im nahen Rackel hat er einfach genug Talent, um überall mitzuhelfen, wenn es ums Handwerkliche geht. Und die Kassenhäuschen, die waren eben schon sehr in die Jahre gekommen. Laura und Raik sind begeistert, als sie das neue Häuschen zum ersten Mal sehen. „Toll“, sagen sie, und der etwas ruhige Karsten Zschocke wird ein bisschen rot. Zschocke ist zwar der Jüngste mit 27 Jahren, aber er ist nun im Vereinsvorstand schon Stellvertreter. Raik Schuster dagegen erhielt in diesem Jahr mehr organisatorische Aufgaben. Womit er sozusagen „Mädchen“ für alles ist. „Aber das macht Spaß“, sagt er, der zwar aus Commerau stammt, aber oft bei der Freundin in Kauppa wohnt. „Ist ja meine Schwester“, lacht Laura Laschinsky. Und dass die Partner auch beim Heidetreffen eingespannt werden, ist ganz selbstverständlich. Finden die jungen Leute jedenfalls und lachen.

Am Sonnabend soll es nun das gut eingespielte Programm geben: Sportwettbewerbe um den Pokal des Bürgermeisters, danach Angebote für die Kinder. Am Abend dann Party. „Wir sind bestrebt, das Niveau des Festes zu halten, wir wollen nicht unbedingt größer werden“, sagt Torsten Kunth. Allerdings ist er froh, dass mal wieder eine Live-Band kommt, die am Sonntag ab 14 Uhr spielt. Und die Sängerin der Express-Party-Band aus Hoyerswerda kommt dabei auch noch rein zufällig aus Commerau. Nun hoffen alle auf trockenes Wetter, auch, wenn es ein großes Festzelt gibt.