Merken

Genug Salz für einen harten Winter

Autobahn- und Straßenmeistereien im Landkreis Bautzen sind auf Schnee und Eis vorbereitet. Die SZ nennt die fünf wichtigsten Fakten.

Teilen
Folgen
© dpa/David Ebener

Von Tilo Berger

Bautzen. Auch wenn die gegenwärtigen Temperaturen eher einen Hauch von Frühling im Herbst verbreiten, ist eines doch unausweichlich: Irgendwann kommt der Winter, und mit ihm Schnee und Eis. Kinder und Wintersportler freuen sich darauf, Autofahrer eher nicht. Um trotzdem gut von A nach B zu kommen, hoffen sie auf geräumte Fahrbahnen.

80 Kilometer Autobahn führen durch die Landkreise Bautzen und Görlitz. Zwei Autobahnmeistereien kümmern sich darum, dass der Verkehr hier rollen kann. Die Autobahnmeisterei Dresden-Hellerau ist mit 35 Mitarbeitern für den gesamten Abschnitt vom Autobahndreieck Dresden-West bis zur Anschlussstelle Burkau zuständig, im Landkreis Bautzen also zwischen den Anschlussstellen Hermsdorf und Burkau. Die Autobahnmeisterei Weißenberg kümmert sich mit 25 Mitarbeitern um den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Burkau und dem Grenzübergang Ludwigsdorf bei Görlitz.

3 800 Tonnen Streusalz lagern insgesamt in den beiden Autobahnmeistereien – 2 330 Tonnen in Dresden-Hellerau, 1 470 Tonnen in Weißenberg. Das teilte Pressesprecherin Isabel Siebert vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf SZ-Anfrage mit. Wenn die Vorräte aufgebraucht sind, kann Nachschub organisiert werden: Insgesamt liegen für 550 Kilometer Autobahn in Sachsen etwa 26 600 Tonnen Salz bereit. Seit dem 1. November bis zum 31. März befinden sich alle Kollegen der Autobahnmeistereien in Winterdienstbereitschaft und stehen im Dreischichtsystem auf Abruf, um bei Bedarf rund um die Uhr ausrücken zu können.

Im vergangenen Winter brauchte die Meisterei Dresden-Hellerau knapp 2 150 Tonnen Streusalz, die Meisterei Weißenberg mit fast 2 160 Tonnen etwas mehr. Sachsenweit wurden auf den Autobahnen rund 17 200 Tonnen Streusalz gestreut, etwa 9 000 Tonnen weniger als im Winter 2016/17. Den höchsten Verbrauch in den letzten zehn Jahren gab es im Winter 2012/13: Da mussten insgesamt mehr als 55 800 Tonnen Salz ran.

1 650 Kilometer Straßen liegen in der Verantwortung des Landratsamtes Bautzen. Davon sind 239 Kilometer Bundesstraßen, 612 Kilometer Staatsstraßen und 799 Kilometer Kreisstraßen. Um diese 1 650 Kilometer zwischen Spreetal, Sohland und Ottendorf-Okrilla kümmern sich sechs Straßenmeistereien. Diese haben ihren Sitz in Bautzen, Bischofswerda, Hoyerswerda, Kamenz, Nostitz und Wachau. Jede Straßenmeisterei hat 21 oder 22 Mitarbeiter, teilt Sarah Günther von der Pressestelle des Landratsamtes mit.

In jeder Straßenmeisterei gibt es zwei Lkws, zwei Unimog-Mehrzweckgeräteträger sowie einen Kleingeräteträger. In diesem Jahr wurden ein Lkw und ein Mehrzweckgeräteträger mit Winterdienstausstattung neu beschafft.

Für alle Straßenmeistereien im Landkreis Bautzen wurden Winterdienst-Bedarfspläne aufgestellt. Diese garantieren bei Schnee und Eis einen Zwei-Schicht-Betrieb von den Morgenstunden bis in den Abend – im Unterschied dazu sind die Winterdienste der Autobahnmeistereien rund um die Uhr in Bereitschaft.

1 000 Tonnen Streusalz liegen in jeder Straßenmeisterei bereit, um Bundes-, Staats- und Kreisstraßen befahrbar zu halten. Sollten diese 6 000 Tonnen nicht reichen, kann der Landkreis auf eine Reserve zurückgreifen. Diese umfasst noch einmal weitere 3 600 Tonnen in einem Zusatzlager „für die kontinuierliche Nachbefüllung“, erklärt Sarah Günther.

Im vergangenen Winter verbrauchten die sechs Straßenmeistereien insgesamt etwa 5 300 Tonnen Salz. Das war etwas mehr als in den Jahren zuvor, aber weit entfernt vom Rekordwinter 2012/13: Damals streuten die Fahrzeuge 12 800 Tonnen Salz.

20 Winterdienst-Touren sollen die Straßen in der Kreisstadt fahrbar halten. Die Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH unterscheidet dabei in drei Dringlichkeitsstufen. Zur höchsten Stufe gehören verkehrswichtige Straßen, gefährliche Stellen sowie die Strecken des Busverkehrs. 40 Winterdienst-Mitarbeiter sind bereit, um 160 Tonnen Salz und 20 Tonnen Splitt aus den Lagern zu holen.