Hoyerswerda
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Genuss und Heilkraft in Lila

Yvonne Müller in Bernsdorf lud Sonnabend zum Tag der offenen Tür ins Lavendellädchen.

Von Andreas Kirschke
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Lavendel wirkt sowohl belebend als auch beruhigend, erfuhren die Lavendellädchen- Besucher. Inhaberin Yvonne Müller (li.) erläutert’s Monika Beck, Adelheid Kilias, Rita Hausmann und Monika Berger (v. l.n.r.) aus Hoyerswerda.
Lavendel wirkt sowohl belebend als auch beruhigend, erfuhren die Lavendellädchen- Besucher. Inhaberin Yvonne Müller (li.) erläutert’s Monika Beck, Adelheid Kilias, Rita Hausmann und Monika Berger (v. l.n.r.) aus Hoyerswerda. © Foto: Andreas Kirschke

Bernsdorf. Hummeln und Schmetterlinge säumen die Lavendel-Beete. Das zarte Lila der Blüten erfreut die Augen der Besucher. „Ich verwende nur den Echten Lavendel, «Lavandula angustifolia». Er hat den heilenden Wirkstoff Lavandula. Dieser wirkt sowohl belebend als auch beruhigend“, erläutert Yvonne Müller am Sonnabend bei der Führung durch ihren Garten. Seit zwei Jahren besteht ihr Lavendellädchen an der Eisenwerkstraße 7 B. Erstmals ist Tag der offenen Tür. Lavendel, so erfahren die Besucher, ist Arzneipflanze des Jahres 2020.

Beruhigend und belebend

„Der Name Lavendel kommt von lavale, «waschen». Angustifolia heißt «das spitze lange Blatt»“, sagt Yvonne Müller. „Schon die Römer nutzten Lavendel als Duftmittel.“ Lavendel ist heute wissenschaftlich anerkannte Heilpflanze. Beruhigend wirkt er bei Angstzuständen, bei Prüfungsstress, Aufregung und Ärger. Belebend wirkt er bei Traurigkeit und Depression.

„Auslöser“ Lavendel-Eis

Aber auch Genuss bietet er: „In Frankreich habe ich zum ersten Mal Lavendel-Eis gegessen. Davon war ich begeistert.“ Die Bernsdorferin versuchte sich daraufhin zu Hause am Selber-„Keltern“ von Lavendel-Sirup; Basis für Limonaden und Tees sowie für das Verfeinern von Eis, Salaten, Keksen und Kuchen. Heute fertigt sie aus und mit Lavendel verschiedene Produkte: Frucht-Aufstriche, Sirup, Likör und Essig, Salze, Zucker, Badesalz, Seife, Kuschelkissen und Lavendel-Säckchen bis hin zu Trocken-Sträußen, Kuchen, Keksen und Honig. „Und wer Lavendel nicht mag, kann bei mir auch den Geschmack von Duftrosen, Holunder und anderen Pflanzen kennen lernen.“ Yvonne Müller bietet inzwischen 30 verschiedene Geschmacks-Richtungen an Frucht-Aufstrichen an. Alle sind reine Naturprodukte.„Bei mir im Garten wächst Lavendel an den Rosen. Er vertreibt die Blattläuse“, erzählt Besucherin Ursula Höntsch (84) aus Bernsdorf. Mit Tochter Angela Steuer (59) aus Berlin staunt sie im Lavendellädchen über die Geschichte, Vielfalt und Heilkraft der Arzneipflanze. Beide begeistern sich für Kräuter. „Für mich ist das wie eine kleine Bildungsreise“, meint die Tochter.

Besuch aus Hoyerswerda

So geht es auch Monika Berger (79), Rita Hausmann (59), Adelheid Kilias (71) und Beate Beck (61) von der mit der Diakonie verbundenen Hoyerswerdaer Selbsthilfegruppe „Betroffene nach Krebs“. „Ich habe selbst mit zwei Töpfen Lavendel vor drei Jahren angefangen“, erzählt Monika Berger. „Heute konnte ich bei Yvonne Müller viel Neues lernen. Ich wusste nicht, dass man Lavendel zwei Mal im Jahr ernten kann. Ich wusste nicht, dass die Blüten erst halb geöffnet sein müssen, wenn Ernte ist.“ Rita Hausmann staunt über die Anwendung von Totem-Meer-Salz mit Lavendel. Aus Kamenz sind Doris Witte (68) und ihr Mann Gunther (67) gekommen. Zu Hause bei ihnen wachsen etliche Lavendel-Büschel. Doris Witte hat schon oft Lavendel getrocknet, Duftsäckchen genäht, gefüllt und dann verschenkt. Bis zum Abend kommen ständig neue Besucher aus nah und fern. Yvonne Müller steht Rede und Antwort. „Von allen kam positive Rückmeldung. Allen Besuchern mein Dank.“

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