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Gepflegte Zähne für eine gesunde Haut

Schlecht gepflegte Zähne sind nicht nur ein kosmetisches, sondern auch ein gesundheitliches Problem:

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© StockSnap

US-Forscher haben nun festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Schuppenflechte (Psoriasis) gibt. Wissenschaftler der Dermatologischen Klinik der Ohio State University haben im Juli 2019 an 265 Personen mit Psoriasis untersucht, ob und wie sich der Gesundheitszustand der Zähne und des Zahnfleisches auf die chronische Entzündungskrankheit auswirkt. Das Ergebnis der Studie zeigt eindeutig: Je gesünder Zähne und Zahnfleisch sind, desto schwächer ist die Psoriasis ausgeprägt. Umgekehrt ist bei Personen mit Zahnfleischentzündung und schlecht gepflegten Zähnen auch die Schuppenflechte stärker ausgeprägt. Für Menschen mit Psoriasis kann es sich also besonders lohnen, gut auf die Zahngesundheit zu achten und die Zahnpflege ernst zu nehmen. Denn Bakterien, die sich auf den Zähnen ablagern und Entzündungen im Mundraum auslösen, können die Schuppenflechte verstärken, bei der Entzündungsprozesse im Körper ablaufen.

Schlechte Zahnpflege – ein Gesundheitsrisiko

Welche Faktoren begünstigen den Verlauf von Psoriasis, wie können Patienten darauf Einfluss nehmen? Um diese Fragen zu klären, analysierten die US-Wissenschaftler die allgemeine Mundgesundheit, den Zustand der Zähne und die Ernährungsweise der Studienteilnehmer – und überprüften dann, wie stark die Schuppenflechte jeweils ausgeprägt war. Das Ergebnis: Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang mit der Mundgesundheit. Klar sei, dass Zahnpflege und die frühzeitige Behandlung von Zahn- und Zahnfleischentzündungen wichtig sind, um die Symptome von Psoriasis zu verringern, so die Wissenschaftler.

An Psoriasis (Schuppenflechte) leiden in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen, ihre Haut entzündet sich und bildet schuppige, gerötete Stellen. Zudem kann Psoriasis auch unter die Haut gehen: Bei einem Drittel sind zusätzlich die Gelenke betroffen (Psoriasis-Arthritis). Wegen der Entzündungsprozesse im Körper treten bei Schuppenflechte zudem Begleiterkrankungen wie Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und Diabetes häufiger auf.

Therapien gegen Schuppenflechte

Die gute Nachricht: Es gibt eine Vielzahl von Therapien zur Behandlung von Schuppenflechte, auf Psoriasis spezialisierte Hautärzte können die passende empfehlen. Bei leichteren Beschwerden verschreiben sie Salben und Cremes mit Teer, Dithranol, Vitamin D3 oder Kortison. Bei schwereren Fällen helfen UV-Lichttherapien sowie Medikamente mit Methotrexat, Cilcosporin oder Fumarate. Die modernsten Wirkstoffe sind Biologika, gentechnologisch erzeugte Antikörper, die in größeren Zeitabständen unter die Haut gespritzt werden. Biologika können die Beschwerden in vielen Fällen um 75 bis 90 Prozent vermindern oder sie sogar vollständig unterdrücken.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Sigrid Peschel.