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Geraldo Alckmin

Brasiliens Medien haben ihn als farblos und langweilig charakterisiert. Geraldo Alckmin bekam deshalb den Spitznamen „Chuchu“ – nach einem gurkenähnlichen Gemüse, das eigentlich nach gar nichts schmeckt.

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Brasiliens Medien haben ihn als farblos und langweilig charakterisiert. Geraldo Alckmin bekam deshalb den Spitznamen „Chuchu“ – nach einem gurkenähnlichen Gemüse, das eigentlich nach gar nichts schmeckt. Aber auch ohne besonderes Charisma hat der gelernte Anästhesist seinen politischen Weg gemacht. Der 53-jährige Sozialdemokrat hat bei der Präsidentschaftswahl den Sprung in die Stichrunde gegen den Staatschef und haushohen Favoriten Lula da Silva geschafft.

Alckmin tritt stets ernst und ruhig auf. Er gilt als unermüdlich und beharrlich. Als Gouverneur von São Paulo, des wohlhabendsten und bevölkerungsreichsten Bundesstaates Brasiliens, bewies der dreifache Familienvater zwischen 2001 und 2006 sehr gute Verwalterqualitäten. Kritiker warfen ihm jedoch vor, gegen die Attentatsserie in Sao Paulo mit 200 Toten so gut wie nichts unternommen zu haben.

Dass er Präsident Lula trotz dessen vielen Korruptionsaffären im Wahlkampf lange Zeit nicht richtig angegriffen habe, offenbarte die phlegmatische Ader des Herausforderers. Tatsache aber ist, dass der eher konservative Alckmin seit seinem frühen Eintritt in die Politik mit 19 Jahren bei Wahlen und Abstimmungen nahezu ungeschlagen ist. Er musste sich lediglich 2002 der Sozialistin Martha Suplicy geschlagen geben, als er sich um das Bürgermeisteramt in São Paulo bewarb. (dpa)