Meißen. Liedermacher Gerhard Schöne hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, er würde seine Kinder instrumentalisieren. „Wir nehmen ihre Ängste und Fragen ernst. Als unsere Kinder von dem Amoklauf erfuhren, hatten sie das Bedürfnis, etwas zu tun“, hieß es gestern in einer Mitteilung. Damit reagierte er auf einige Hass-Mails, die ihn in den letzten Tagen erreichten. Das sei allerdings die Ausnahme, so Schöne. Vor allem erhalte er zustimmende Post und Telefonanrufe.
Bereits seit Freitag schickt Gerhard Schöne seine Kinder nicht mehr zur Schule und unterstützt damit eine bundesweite Initiative, die sich nach dem Amoklauf von Winnenden für ein striktes Verbot von Sportwaffen einsetzt.
Laut sächsischem Kultusministerium sollte zwar ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden, wenn Kinder länger als fünf Tage unentschuldigt fehlen. Es drohen sogar Bußgelder bis zu 1250 Euro. Letztlich liege es aber im Ermessen des Schulleiters, ob Anzeige erstattet werde. Bisher liegt keine Anzeige vor. „Wir rufen jeden Tag in der Schule an und informieren sie über das Fernbleiben“, sagte Schöne. Er wisse allerdings nicht, ob das als Entschuldigung zähle.
Unterdessen haben auch weitere Prominente wie TV-Moderator Roger Willemsen und Spiegel-Autor Bastian Sick für die Aktion „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ unterschrieben. (cra)