Deutschland & Welt
Merken

GNTM-Finale ohne Heidi Klum

Das Finale von "Germany's next Topmodel" wird heute ohne Heidi Klum auskommen müssen. Und dann gibt es noch Anfeindungen gegen eine Finalistin.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Jeweils zwei Models aus Österreich und Deutschland wollen »Germany's next Topmodel« 2020 werden: Jacky und Lijana treffen auf Maureen und Sarah (v.l.) Model-Mama Heidi Klum (M.) wird von Los Angeles aus zugeschaltet.
Jeweils zwei Models aus Österreich und Deutschland wollen »Germany's next Topmodel« 2020 werden: Jacky und Lijana treffen auf Maureen und Sarah (v.l.) Model-Mama Heidi Klum (M.) wird von Los Angeles aus zugeschaltet. © ProSieben/Sven Doornkaat

Berlin. Ein Finale, das es so noch nicht gegeben hat: Das versprechen die Macher von "Germany's next Topmodel" eigentlich jedes Jahr. Bei langjährigen Topmodel-Zuschauern kommen da gleich Erinnerungen an singend-schunkelnde Juroren und Hochzeitszeremonien auf großer Bühne hoch. Doch diesmal ist schon vorher klar: Auch ohne solche Spezialeffekte werden die Macher ihr Versprechen halten. Denn die Corona-Krise zwingt den Sender ProSieben zu allerlei Veränderungen.

Die wohl größte: Heidi Klum wird bei der Show am 21. Mai (20.15 Uhr, ProSieben) nicht selbst dabei sein. Stattdessen wird sie während der gesamten Sendung live aus ihrer Wahlheimat Los Angeles zugeschaltet. "Auch wenn uns bei vielen Sachen dieses Jahr einfach die Hände gebunden sind, machen wir das Beste daraus, um unser Topmodel zu küren und die Zuschauer zu entertainen", verspricht die 46-Jährige.

Die vier Finalistinnen von GNTM 2020.
Die vier Finalistinnen von GNTM 2020. © ProSieben/Sven Doornkaat

Die vier Finalistinnen sind bereits seit Tagen in Berlin, wo die Show diesmal im Studio statt in einer Halle mit Tausenden Zuschauern stattfinden wird. "Das ist schade", sagt Kandidatin Sarah im Interview vor der Show. "Jetzt hat man es ins Finale geschafft und dann können die Liebsten nicht dabei sein und den Moment mit mir genießen." Kandidatin Lijana aus Kassel ergänzt: "Dass man Heidi nicht noch ein letztes Mal umarmen kann, das ist schon traurig. Aber es ist wichtiger zu sagen: Wir verzichten darauf, um das Virus einzudämmen."

Selbst die Anreise der Finalistinnen war in diesem Jahr nicht ganz so einfach. Denn zwei der vier kommen aus Österreich. Sarah stammt aus der Steiermark. Maureen aus Wien. "Wir brauchten eine Arbeitserlaubnis, um über die Grenze zu kommen. Und wir mussten in München dann zwei Wochen in Quarantäne", erzählt Maureen. Neben ihr, Lijana und Sarah gehört außerdem Jacky aus der Nähe von Wiesbaden zu den letzten vier Teilnehmerinnen.

Zum Auftakt der Show werden die vier mit Tänzern des Berliner Friedrichstadt-Palastes auf der Bühne stehen. Anschließend gibt es viele Wiedersehen mit Menschen, die die Sendung seit Jahren begleiten. Ex-Jurymitglied Thomas Hayo wird in Berlin sein, ebenso wie Designer Philipp Plein. Und auch ehemalige Kandidatinnen sind dabei.

Tänzer vom Friedrichstadt-Palast bereiten sich für einen Fernsehauftritt beim Finale vor.
Tänzer vom Friedrichstadt-Palast bereiten sich für einen Fernsehauftritt beim Finale vor. © Jens Kalaene/dpa

"Uns allen Vier macht die Final-Vorbereitung extrem viel Spaß", erzählt Jacky. Allerdings werfen Attacken auf Kandidatin Lijana einen Schatten auf die Stimmung. Die 24-Jährige, die in der Show polarisierte, wird seit der Ausstrahlung bedroht - im Internet und auch im realen Leben. "Wenn ich zum Einkaufen gegangen bin, wurde ich bespuckt und ich wurde öffentlich beleidigt." Vor ihrem Haus würden ihr Leute auflauern, berichtet sie.

"Ich kann nicht verstehen, wie Leute so einen Hass auf einen anderen Menschen entwickeln, den sie persönlich gar nicht kennen", sagt Jacky. "Wir alle in dieser Staffel haben Hass-Nachrichten bekommen. Aber bei Lijana ist es ausgeartet." Die 24-Jährige wird nun von einem Psychologen betreut. Trotz allem hofft sie weiterhin auf den Sieg. Doch wie kann ein Model in Pandemiezeiten ohne weite Reisen und Fashionshows überhaupt durchstarten?

Die Teilnehmerinnen setzen an der Stelle auf die positiven Seiten des Internets. "Über Soziale Medien kann man wirklich sehr viel erreichen. Und dadurch, dass jetzt sehr viele Leute zu Hause sitzen, ist das gerade sogar der beste Weg, damit umzugehen, bis es wieder besser wird", sagt Maureen. (dpa)