Berlin. Wenn Menschen in Deutschland wegen der Ausbreitung des Coronavirus in den eigenen vier Wänden bleiben, werden soziale Kontakte häufig übers Internet oder per Telefon aufrechterhalten. In den sozialen Netzwerken kursiert aktuell das Gerücht, wegen des Erregers Sars-CoV-2 werde Telefongesprächen ein Zeitlimit gesetzt.
BEHAUPTUNG: Derzeit werden Festnetzgespräche nach 15 Minuten einfach unterbrochen - "egal welcher Telefonanbieter".
BEWERTUNG: Drei große deutsche Festnetzanbieter erklären, dass es einen solchen Abbruch von Telefonaten nicht gibt.
FAKTEN: Bei der Deutschen Telekom, mit fast 18 Millionen Festnetzanschlüssen der größte Anbieter in dem Bereich, gibt es nach Worten des Pressesprechers keine Beschränkung bei Festnetzgesprächen. "Sie können ganz normal telefonieren, so lange Sie wollen", erklärt Andre Hofmann.
Auch Vodafone, mit fast elf Millionen Festnetzkunden Nummer zwei in Deutschland, bezeichnet die Behauptung als Falschmeldung. "Das ist eine Fake-News", erklärt Sprecher Volker Petendorf. Vodafone beruhigt in seinem Ticker zum Coronavirus: "Die Netze sind stabil." Der Anbieter O2 mit mehr als zwei Millionen Festnetz-Kunden bestätigt ebenfalls, dass die Behauptung falsch ist. Das «entbehrt jeder faktischen Grundlage», sagt Sprecher Forian Streicher.
Zwar sind etwa auf der Hilfeseite des Telekom-Internetauftritts mehrere Einträge von Nutzern zu finden, die anscheinend Abbrüche bei ihrer Telefonverbindung erlebten. Der Unternehmenssprecher schließt aber generelle Probleme für sein Netz aus. Er verweist auf möglicherweise individuelle Fehler, die zuweilen bei heimischen Geräten auftauchen können.
Die Deutsche Presse-Agentur hat am Mittwoch (18. März) und Donnerstag (19. März) bei Telefonaten die Dauer von 15 Minuten überschritten. (dpa)
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