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Acht von zehn Rücken-OPs sind überflüssig

Jeder vierte Sachse leidet unter Rückenschmerzen. Wie schonende Therapien helfen, zeigt eine Analyse der Techniker Krankenkasse.

Von Kornelia Noack
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Keine Frage des Alters: Probleme mit dem Rücken haben nicht nur Ältere, sondern auch viele junge Leute in Sachsen.
Keine Frage des Alters: Probleme mit dem Rücken haben nicht nur Ältere, sondern auch viele junge Leute in Sachsen. © Monique Wüstenhagen/dpa

Rund ein Viertel der Sachsen ist wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung – etwa jede dritte Frau und jeder fünfte Mann. Mit einem Anteil von rund 43 Prozent sind vor allem 80- bis 89-Jährigen betroffen. Aber auch bei den Jüngeren unter 29 Jahren haben bereits knapp 15 Prozent Probleme, wie aus einer Barmer-Analyse zum Tag der Rückengesundheit am 15. März hervorgeht.

Häufig sei Bewegungsmangel ein Grund für Kreuzschmerzen. Aber auch psychischer Druck und Stress würden die Verspannungen in der Nacken- und Rückenmuskulatur verstärken, erklärt Barmer-Landegeschäftsführer Fabian Magerl.

Operativen Eingriff gut abwägen

Es sei wichtig, die Ursache der Rückenschmerzen festzustellen, ernsthafte organische Erkrankungen auszuschließen und chronische Schmerzen zu verhindern. Menschen, die von Rückenschmerzen geplagt sind, ermutigte Magerl zum Hausarztbesuch. Mit Treppensteigen, Spaziergängen oder Radfahren lasse sich dem vorbeugen.

Gut abwägen müssen Patienten, ob sie sich wegen der Rückenbeschwerden einer Operation unterziehen. Eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass mehr als acht von zehn Eingriffen unnötig sind. 87 Prozent der rund 7.800 Teilnehmer am Zweitmeinungsprogramm der Kasse wären ohne den Eingriff ausgekommen. Stattdessen hätten ihnen schonendere Therapien wie eine konservative Behandlung durch Muskelaufbau geholfen.

Viele Krankschreibungen wegen Rücken

Rückenschmerzen gehören in Sachsen seit Jahren auch zu den häufigsten Gründen für eine Krankschreibung. 2022 fielen Beschäftigte aufgrund der Beschwerden im Schnitt 1,1 Tage in ihrem Beruf aus. Damit liege der Freistaat unter dem bundesweiten Schnitt von 1,3 Tagen, wie die TK ermittelt hat.

Trotz Corona-Pandemie habe sich die Zahl der Fehlzeiten nicht verändert. Homeoffice, geschlossene Fitnessstudios und wegfallende Arbeitswege hätten also nur geringen Einfluss auf die Rückengesundheit gehabt, so die TK.