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2034: Rentenniveau sinkt auf 46 Prozent

Ältere und Senioren leiden in Deutschland meist keine Not. Doch künftig hält die Rente immer weniger mit den Löhnen Schritt, wie eine Prognose zeigt.

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Eine Rentnerin hält ihren Rentenbescheid in der Hand.
Eine Rentnerin hält ihren Rentenbescheid in der Hand. © Felix Kästle/dpa

Berlin. Das Rentenniveau in Deutschland sinkt voraussichtlich von heute 48,2 auf 46 Prozent im Jahr 2034. Das geht aus dem am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossenen Rentenversicherungsbericht 2020 hervor. Dieses Sicherungsniveau drückt das Verhältnis der gesetzlichen Renten zu den Löhnen aus. Bis 2023 dürfte es auf 51 Prozent steigen, bevor es kontinuierlich absinkt.

Hierbei ist berücksichtigt, dass die Renten bis 2034 um insgesamt rund 32 Prozent steigen dürften. Wie bereits bekannt steht den Rentenbeziehern im Westen im kommenden Jahr eine Nullrunde ins Haus, während die Bezüge im Osten um rund 0,7 Prozent steigen dürften.

Ein "deutlich realer Einkommenszuwachs"

Alle Einkommensarten zusammengenommen ist das Haushaltsnettoeinkommen der Älteren in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Es kletterte bei Ehepaaren und Alleinstehenden im Alter ab 65 Jahren seit 2015 um 14 Prozent auf im Schnitt 2.207 Euro im vergangenen Jahr. Einbezogen sind hierbei unter anderem auch Zinseinkünfte, Einkünfte aus Vermietungen, Erwerbseinkünfte und Privatrenten. Über diese Daten gibt der ebenfalls beschlossene Alterssicherungsbericht Auskunft.

Die Bundesregierung bescheinigt den Älteren einen "deutlichen realen Einkommenszuwachs" seit 2015 - denn die Preise für die Lebenshaltung stiegen seither nur um 5,3 Prozent. Dabei liegt das monatliche Nettoeinkommen ab 65 Jahren bei Ehepaaren in den alten Ländern bei durchschnittlich 2.989 Euro, in Ostdeutschland sind es 2.557 Euro. Bei alleinstehenden Männern sind es bundesweit 1.816, bei Frauen nur 1.607 Euro.

Auch wegen Corona schwindet die Reserve

Bei der gesetzlichen Rente ließ auch die Krise infolge der Corona-Pandemie die Reserve spürbar sinken. Für Ende 2020 wird eine Nachhaltigkeitsrücklage von 36,3 Milliarden Euro erwartet. Damit sank die Rücklage in diesem Jahr um 4,2 Milliarden Euro. Der Beitragssatz bleibt in den beiden kommenden Jahren den Prognosen zufolge konstant bei 18,6 Prozent, bevor er Mitte des Jahrzehnts auf 19,9 Prozent steigen dürfte.

Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) betonte, dass die Rentenfinanzen trotz Corona-Pandemie gut aufgestellt seien. Dies auch deshalb, weil auf Kurzarbeitergeld Beiträge zur Rente gezahlt würden.

Die Deutsche Rentenversicherung wies darauf hin, dass es bei der durchschnittlichen Bruttorente der über 65-Jährigen von 2015 bis 2019 einen Anstieg bei den Männern um 9,6 Prozent gegeben habe - bei den Frauen sogar um 17,5 Prozent.

Vier Prozent der Ehepaare und acht Prozent der Alleinstehenden bei den 65-Jährigen und Älteren beziehen staatliche Leistungen - Grundsicherung, Wohngeld, Kindergeld oder Sozialhilfe. Die Höhe dieser Leistungen, die oft ergänzend gezahlt werden, liegt im Schnitt bei 415 Euro für Ehepaare und 347 Euro für Alleinstehende. (dpa)