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Das sind die Suppenlieblinge der Sachsen

Ein warmes, gesundes Mittag muss nicht teuer sein, wie die Rezepte unserer Leser zeigen. Heute: die deftigen Suppen.

Von Susanne Plecher
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Das sind Saure Spalken mit Touristenspeckwurst. Noch nie gegessen? Im Vogtland wird diese Suppe gern gekocht.
Das sind Saure Spalken mit Touristenspeckwurst. Noch nie gegessen? Im Vogtland wird diese Suppe gern gekocht. © Kolbe

Haben Sie schon einmal saure Spalken gegessen? Wenn Sie im Vogtland wohnen oder dort gern Urlaub machen, vermutlich schon. Als saure Spalken werden gekochte Kartoffelstückchen bezeichnet, die mit Essigsud abgeschmeckt wurden.

Matthias Kolbe lebt im Vogtland und isst seine sauren Spalken am liebsten mit Touristenspeckwurst. Damit keiner auf falsche Gedanken kommt: Die Basis dieser im Naturdarm geräucherten Blutwurst ist Schweinefleisch. „Sie ist schön abgehangen und nennt sich bei uns im Vogtland nun einmal so“, schreibt Kolbe.

Er ist einer von 35 Lesern, die uns ihre Lieblings-Suppenrezepte zugesendet haben. Denn Suppen sind in Zeiten steigender Preise eine kostengünstige Alternative und wärmen jetzt in der kalten Jahreszeit noch dazu. Es gibt deftige und cremige, vegetarische und fleischhaltige, manche sind süß und fruchtig, andere säuerlich.

Aus diesen wenigen Zutaten kocht Matthias Kolbe seine Sauren Spalken.
Aus diesen wenigen Zutaten kocht Matthias Kolbe seine Sauren Spalken. © Kolbe

Matthias Kolbe kocht seine Spalken auch gern unter der Woche, sie sind für ihn ein schnell zubereitetes Gericht. Das Rezept hat er von seiner Mutter übernommen.

„Schon zu DDR-Zeiten machte sie den größten Fehler damit, einen Topf davon in der Küche unbeaufsichtigt zu lassen. Wenn ich von der Disco kam, war dessen Inhalt nicht sicher“, schreibt er.

Heute geht es ihm ähnlich wie seiner Mutter damals: Kommt er von der Spätschicht heim, ist er froh, wenn die Familie noch etwas für ihn übrig gelassen hat.

SAURE SPALKEN

  • Zubereitungszeit: 30 min
  • Kosten pro Portion: ca. 1,50 Euro
  • Zutaten für 4 Personen: ca. 1 kg Kartoffeln, 1 Touristenspeckwurst ca. 350 g, 1 Zwiebel, 1 bis 2 Lorbeerblätter, 3 bis 4 Pimentkörner, Salz, 1 EL Essigessenz, 1/2 Liter Gemüsebrühe, 1/2 Liter Wasser
  • Zubereitung: Kartoffeln schälen, würfeln, Zwiebel schälen, vierteln. Beides mit Lorbeer, Piment und Salz in Brühe und Wasser maximal zehn Minuten aufkochen. Den Topf vom Herd nehmen. Die Kartoffelstücke sollten noch gut Biss haben. Jetzt die gewürfelte Speckwurst dazugeben und und fünf Minuten aufkochen lassen. Zum Schluss mit einem EL Essigessenz und etwas Salz abschmecken. Wer es sämiger mag, kann die Kartoffeln etwas länger kochen lassen. Kurz abkühlen lassen – fertig!
  • Extra-Tipp: Matthias Kolbe isst die Suppe am liebsten am Folgetag. Gut durchgezogen schmeckt sie ihm am besten.

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Je fettiger die Blutwurst, desto deftiger die Suppe.
Je fettiger die Blutwurst, desto deftiger die Suppe. © Kolbe

Dampft eine erzgebirgische Linsensuppe auf dem Tisch von Marco Kunze, ist mit großer Wahrscheinlichkeit Weihnachten. „Jedes Jahr gibt es die Suppe bei uns in der Familie am Heiligen Abend zum Mittagessen. Wir freuen uns immer schon darauf“, schreibt der Chemnitzer.

Ausnahmen bestätigen die Regel und freuen die Freunde, die Kunze auch gern bekocht. Seine Suppe reicht für sechs Personen. Entsprechend groß sollte der Topf gewählt werden.

ERZGEBIRGISCHE LINSENSUPPE

  • Zubereitungszeit: ca. 1,5 Stunden
  • Kosten pro Portion: ca. 1,27 Euro
  • Zutaten für 6 Personen: 500 g Linsen, 4 bis 5 mittelgroße, festkochende Kartoffeln, 4 bis 5 Möhren, 300 g Schinkenspeck, 2 gehäufte TL Instandbrühe, 2 Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer, Branntweinessig (5 %)
  • Zubereitung: Kartoffeln schälen und würfeln. Möhren schälen, in feine Scheiben schneiden. Linsen, Kartoffeln, Möhren und Lorbeerblätter in ca. 2 Liter Wasser ansetzen. Schinkenspeck würfeln. Mit den geschälten und gewürfelten Zwiebeln in einer Pfanne anbraten, bis alles Wasser verdampft ist. Die Schinken-Zwiebel-Mischung zu den Linsen in den Topf geben, mit Brühe, Salz, Pfeffer und Essig würzen. Eine Stunde kochen lassen. Die Suppe ist fertig, wenn die Linsen gequollen und die Möhren weich sind. Ist zu wenig Wasser im Topf, mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher nachgießen.
  • Extra-Tipp: Wem die Suppe zu wenig Fleisch enthält, dem empfiehlt Marco Kunze, eine Rostbratwurst zu braten und auf dem Teller mit zu servieren. „Die Suppe ist aber auch ohne Roster sehr sättigend“, verspricht er.

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Kein Festtagsgericht, aber ein Alltagsschmaus ist Simone Hankes Porreesuppe. Sie kocht sie oft, denn ihre Familie isst sie sehr gern. Die nahrhafte, schnell zubereitete Suppe passt besonders gut in die kalte Jahreszeit, denn jetzt gibt es frischen Lauch. Die Suppe lässt sich aber auch mit Tiefkühlporree zubereiten.

PORREESUPPE

  • Zubereitungszeit: ca. 30 min
  • Kosten pro Portion: 2,16 Euro
  • Zutaten für 5 Personen: 3 bis 4 Stangen Porree, 6 bis 8 kleine Kartoffeln, 500 Gramm Gewiegtes, 2 Packungen Schmelzkäse, 1 bis 1,5 Liter lösliche Brühe, Pfeffer, Salz, Petersilie
  • Zubereitung: Das Gemüse putzen, schälen, klein schneiden, in heißem Öl andünsten. Das Hackfleisch mit Salz und Pfeffer würzen, kleine Bällchen formen und in einer Pfanne braun braten. Die lösliche Brühe zu Porree und Kartoffeln geben, garen lassen. Den Schmelzkäse hinzugeben, verrühren. Hackfleischbällchen unterheben, mit gehackter Petersilie bestreuen.
  • Extra-Tipp: Die Suppe und lässt sich gut portionieren und einfrieren.

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Hackfleischbällchen geben der Sächsisch-Anhaltinischen Kartoffelsuppe von Peter Wustmann aus Zwickau den besonderen Kick.
Hackfleischbällchen geben der Sächsisch-Anhaltinischen Kartoffelsuppe von Peter Wustmann aus Zwickau den besonderen Kick. © Wustmann

Auch die Kartoffelsuppe von Peter Wustmann aus Zwickau verdankt ihre Deftigkeit den Hackfleischklößchen. Das Familienrezept stammt ursprünglich aus Sachsen-Anhalt.

„Die Kartoffelsuppe gab es oft, wenn die ganze Familie zusammenkam, denn kleine Mengen rechnen sich eigentlich nicht bei diesem Aufwand“, schreibt Peter Wustmann. Und obwohl er inzwischen allein lebt, kocht er sie jedes Jahr mindestens einmal bevorzugt im Herbst oder Winter und bewirtet Freunde damit.

SÄCHSISCH-ANHALTINISCHE KARTOFFELSUPPE

  • Zubereitungszeit: ca. 1,5 Stunden
  • Kosten pro Portion: 3 Euro
  • Zutaten für mindestens 4 Personen: 1kg mehlig kochende Kartoffeln, 500 Gramm Gehacktes vom Rind, 1 Bund Suppengrün, 1 Bund Petersilie, 3 mittelgroße Zwiebeln, 1 Ei, Semmelbrösel, Maggikraut, 1 Knoblauchzehe, 3 Brühwürfel, 150 Gramm Rückenspeck, 3 Lorbeerblätter, Pfeffer, Salz, Kümmel ganz (nach Bedarf)
  • Zubereitung: Kartoffeln und Suppengemüse putzen, klein schneiden und in getrennten Töpfen in Salzwasser kochen, später zusammen mit Gemüsesud pürieren, mit Maggikraut, Brühwürfeln und Gewürz abschmecken. Parallel dazu 150 g Rückenspeck und eine große Zwiebel in Würfel schneiden, goldbraun andünsten und der Suppe hinzufügen. Aus Hackfleisch, Ei, einer gehackten Zwiebel, Semmelbrösel, Kümmel, Salz, Pfeffer, der zerdrückten Knoblauchzehe 20 Klopse formen. In 2 Litern Salzwasser 15 Minuten kochen, bis sie oben schwimmen. Maggikraut und Petersilie in Suppe unterrühren, aufkochen lassen, Hackbällchen hinzufügen.
  • Extra-Tipp: Die Suppe lässt sich gut portionsweise einfrieren. Taut man sie sanft wieder auf und erwärmt sie unter Zugabe von etwas Wasser, verliert sie die Sämigkeit nicht und „schmeckt wie frisch gekocht“, schreibt Wustmann.

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Weitere Suppenrezepte von Lesern veröffentlichen wir in loser Folge in den nächsten Wochen auf sächsische.de. So kann sich jeder Appetit holen und die Suppen nachkochen. Drei der Suppen wird Eventkoch René Gumnior am 14. Dezember ausprobieren und sie von den Gästen seines Mittagsbistros „Gastfreundschaft“ in Dresden verkosten und bewerten lassen.