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Besondere Öle aus der Heimat

Judith Faller-Moog gewinnt in der Lommatzscher Pflege aus Saaten in Bioqualität Öle. Mit Essen kann man die Welt verändern, sagt sie.

Von Susanne Plecher
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Judith Faller-Moog ist Ölmüllerin. Bio-Bäuerin und Ernährungswissenschaftlerin ist sie auch. Und clevere Geschäftsfrau: In die sieben heimischen Öle fließen alle ihre Kompetenzen ein.
Judith Faller-Moog ist Ölmüllerin. Bio-Bäuerin und Ernährungswissenschaftlerin ist sie auch. Und clevere Geschäftsfrau: In die sieben heimischen Öle fließen alle ihre Kompetenzen ein. © Jürgen Lösel

Goldgelb wie ein Sommertag und appetitlich klar – so sollte ein gutes Sonnenblumenöl aussehen. Doch das erste, das Judith Faller-Moog und ihr Vater Franz gepresst hatten, erinnerte beim besten Willen nicht an einen heiteren Tag im Juli. Es war dunkel und trüb, eine Farbe wie ein Hieb in die Magengrube. „Unser ganzes Geld war in diese Ölpresse geflossen. Wir waren total fertig, dachten, es wäre schiefgegangen und wir hätten keine Perspektive mehr“, erinnert sich die 52-Jährige. Doch als sie am nächsten Morgen die vermeintliche Brühe entsorgen wollte, hatten sich die Schwebstoffe abgesetzt. Das Öl sah aus, wie es aussehen sollte: klar und hell. Wie die Hoffnung. Das war 1984 im südfranzösischen Bram, irgendwo zwischen Toulouse und Carcassonne. Judith Faller-Moogs Eltern hatten dort die erste Bio-Ölmühle in Europa gegründet, noch bevor es überhaupt eine Nachfrage nach Speiseölen aus Bio-Produktion gab.

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