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Deutsche kaufen mehr Fleischersatz

Die Produktion von veganen oder vegetarischen Alternativprodukten für Fleisch wächst schnell.

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Schweinefleisch und Rindfleisch liegen in einer Fleischtheke in einem Supermarkt: Dazu gibt es mittlerweile mehr Alternativen.
Schweinefleisch und Rindfleisch liegen in einer Fleischtheke in einem Supermarkt: Dazu gibt es mittlerweile mehr Alternativen. © dpa/Jan Woitas

Wiesbaden. Beim Lebensmittel-Einkauf greifen die Menschen in Deutschland zunehmend zu Fleischersatz-Produkten. Von knapp 60.400 Tonnen stieg die Produktion im vergangenen Jahr auf gut 83.700 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Wert der vegetarischen und veganen Alternativprodukte erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 272,8 Millionen Euro auf 374,9 Millionen Euro (plus 37 Prozent). Diese Daten werden erst seit 2019 erhoben, somit ist nun erstmals ein Vorjahresvergleich möglich.

Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten verhältnismäßig gering aus. Der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen betrug im Jahr 2020 rund 38,6 Milliarden Euro - und damit mehr als das Hundertfache des Wertes der Ersatzprodukte. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Wert des produzierten Fleisches jedoch um rund vier Prozent. Im Jahr 2019 hatte der Wert der Fleischproduktion in Deutschland mit 40,1 Milliarden Euro den höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht.

Zu dem jüngsten Rückgang könnte nach Darstellung der Statistik-Behörde unter anderem die Corona-Pandemie beigetragen haben: Einige Produktionsbetriebe mussten etwa wegen Verstößen gegen Hygieneschutzauflagen und hohen Ansteckungszahlen unter den Beschäftigten zeitweise schließen.

Langfristig betrachtet ist der Konsum von Fleisch zum Kochen oder Braten in Deutschland deutlich zurückgegangen. 1978 verbrauchte ein Haushalt durchschnittlich gut 6,7 Kilogramm Fleisch im Monat - Wurstwaren, Räucher- und Trockenfleisch oder anderes verarbeitetes Fleisch nicht mit eingerechnet. 40 Jahre später war es mit rund 2,3 Kilogramm nur noch rund ein Drittel der Menge. (epd)