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Öko-Tester betrübt: Veganer Aufschnitt mit Mineralöl verwurstet

Weniger Fett als in "echter" Salami, mehr Eiweiß als in Lyoner oder Mortadella: Da könnten vegane Aufschnitte doch dicke punkten. Oder?

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13 von 19 vegane Wurstersatzprodukten schneiden bei Öko-Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" ab.
13 von 19 vegane Wurstersatzprodukten schneiden bei Öko-Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" ab. © Christin Klose/dpa

Frankfurt/Main. Eigentlich wollte "Öko-Test" viele vegane Aufschnitte für die April-Ausgabe ihrer Zeitschrift empfehlen. Doch der Test mit 19 Wurstersatzprodukten (Ausgabe 04/2022) läuft stattdessen auf eine lange Mängelliste hinaus. Ganz oben stehen Mineralölbestandteile, umstrittene Zusatzstoffe und viel zu viel Salz.

Übrig bleibt nur ein einziges insgesamt "gutes" Produkt. Dabei handelt es sich um Vemondo Veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art von Lidl für 1,49 Euro pro 100 g. Doch ausgerechnet das wird jetzt vom Hersteller überarbeitet, bedauert Öko-Test. So bleibt nur noch ein insgesamt befriedigender Aufschnitt, der zumindest im Testergebnis Inhaltsstoffe "gut" abschneidet: Alnatura Veganer Tofu Aufschnitt Kräuter (2,07 Euro pro 100 g).

Auch die restlichen 18 Produkte scheinen auf den ersten Blick nach Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl tadellos. Allerdings sind sie mehr oder weniger mit Mineralölbestandteilen verunreinigt, ärgern sich die Tester und vergeben für gut zwei Drittel der Produkte nur ein "mangelhaft" oder "ungenügend" als Gesamturteil.

Doch woher kommen die Mineralöle? Sie könnten aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in die veganen Aufschnitte gelangen, vermuten die Öko-Tester. Neben einem Zuviel an Salz und zugesetzten natürlichen Aromastoffen kritisieren sie mit Ausnahme des Testsiegers und der sechs Bioprodukte auch, dass in den Aufschnitten das Verdickungsmittel Carrageen verwurstet wird. Der aus Rotalgen gewonnene Stoff stehe in Verdacht, Entzündungen im Darm auszulösen und sei daher umstritten. (dpa)