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Gurken für 3,29 Euro: Warum die Gemüse-Preise so hoch sind

Eine Gurke kostet bei vielen Supermärkten derzeit um die zwei, manchmal sogar stolze drei Euro. Auch andere Gemüsesorten wie Paprika sind teuer. Das sind die Gründe.

Von Angelina Sortino
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Gurken kosten in vielen deutschen Supermärkten derzeit um die zwei Euro. Viele Kunden finden das zu teuer.
Gurken kosten in vielen deutschen Supermärkten derzeit um die zwei Euro. Viele Kunden finden das zu teuer. ©  Symbolbild/pexels.com

Gurken, Paprika, Tomaten: Wer sich gesund ernähren will, muss derzeit tief in die Tasche greifen. Denn viele Gemüsesorten sind gerade sehr teuer. In einigen Läden kosten Gurken sogar über drei Euro.

Auf der Videoplattform TikTok kursiert ein Video, in dem eine Gurke stolze 3,29 Euro kostet. "Heute beim Einkauf… ich dachte ich gucke nicht richtig!" kommentiert die Frau, die das Video veröffentlicht hat, den Preis.

Der Preis aus dem Video ist echt. Die Gurken wurden in dem Edeka-Markt, in dem das Video aufgenommen wurde, wirklich für 3,29 Euro verkauft. "Hierbei handelt es sich jedoch um einen Einzelfall. Mittlerweile wurde der Preis dort nach unten korrigiert", erklärte eine Unternehmenssprecherin von Edeka Nord gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online.

Doch warum ist Gemüse derzeit so teuer? Wie lässt sich beim Gurkeneinkauf sparen? Und drohen die Lebensmittelregale in Deutschland bald ähnlich leer zu sein, wie die in den Supermärkten Großbritanniens? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Warum sind Gurken, Paprika und Gemüse so teuer?

Für die verhältnismäßig hohen Gemüse-Preise gibt es gleich mehrere Gründe. Dazu gehört, dass viele Gemüsesorten in Deutschland derzeit keine Saison haben. Das sind zum Beispiel Gurken, Paprika und Tomaten. Sie müssen deshalb aus südlichen Ländern wie Marokko oder Spanien importiert werden. Doch die Ernten für Tomaten, Gurken und Salate fallen laut der Tagesschau in Südeuropa und Nordafrika wetterbedingt deutlich geringer aus.

Auch hierzulande fiel die Gemüseernte im vergangenen Jahr deutlich schlechter aus. Dem Statistischem Bundesamt zufolge wurden 2022 von deutschen Landwirten insgesamt rund 3,8 Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Das entspricht einem Rückgang von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund dafür seien vor allem Trockenheit und Hitze im vergangenen Sommer und eine geringere Anbaufläche.

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Außerdem treiben die hohen Energiekosten für Treibhäuser in den Niederlanden die Preise in die Höhe.

Droht Deutschland ein Gemüsemangel wie in Großbritannien?

Während in Deutschland die Preise "nur" steigen, bleiben in Großbritannien in vielen Supermärkten die Regale für viele Gemüsesorten ganz leer. Und viele Märkte, die noch Tomaten, Paprika und Gurken bekommen konnten, müssen die Ausgabe der frischen Lebensmittel rationieren.

Der Grund: Neben all den Ursachen, die das Gemüse in Deutschland teurer machen, kommen in Großbritannien noch Transportprobleme und Extrakosten hinzu. Einerseits sorgte das schlechte Wetter im Januar dafür, dass Fährverbindungen auf die Britischen Inseln abgesagt werden mussten. Seit dem Brexit verursachen zudem Zollkontrollen höhere Kosten.

Leere Regale müssen die Menschen in Deutschland laut der Bundesregierung nicht befürchten. Auch Unternehmen wie die Rewe-Gruppe beruhigen: "Es gibt bei Rewe und Penny ausreichend Tomaten & Co. zu kaufen. Auch zukünftig", so das Unternehmen gegenüber der dpa.

Wie kann ich beim Gemüseeinkauf sparen?

Günstiges Obst und Gemüse zu finden ist mit viel Aufwand verbunden. Doch das Vergleichen von Preisen lohnt sich. So verlangt ein Rewe-Markt in Dresden derzeit nur 1,59 Euro für eine Gurke, bei Lidl kostet das Gemüse 1,89 Euro und bei Edeka in Dresden 1,99 Euro.

Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse.
Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse. © SZ
Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse.
Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse. © SZ
Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse.
Derzeit lohnt sich der Preisvergleich bei Gemüse. © SZ

Leider lässt sich aber kein Supermarkt oder Discounter bestimmen, bei dem alle Gemüsesorten am günstigsten sind. So kosten Gurken bei Edeka gerade mehr als bei Aldi. Rispentomaten hingegen gibt es bei Edeka in Dresden bereits für 5,49 Euro, während das Kilo bei Aldi 5,79 Euro kostet.

Lohnt sich der Gemüse-Einkauf in Tschechien?

Wer in der Nähe der tschechischen Grenze wohnt, für den kann es sich unter Umständen lohnen, den Gemüseeinkauf im Nachbarland zu erledigen.

In Tschechien sind Gurken derzeit günstiger als in Deutschland.
In Tschechien sind Gurken derzeit günstiger als in Deutschland. © SZ

Denn Gurken kosten beim tschechischen Lidl derzeit nur umgerechnet 1,40 Euro. Das sind 49 Cent weniger als in den deutschen Filialen des Discounters.

Ein Kilo Paprika gibt es in Tschechien bereits für 5,51 Euro. Beim Discounter Aldi kostet das Kilo hierzulande 7,99 Euro.