Politik
Merken

Zustimmung für aktive Sterbehilfe steigt

Ein Umfrage ergab, dass mehr Menschen in Deutschland die Sterbehilfe befürworten. Im Bundestag wird dazu aktuell ein neues Gesetz diskutiert.

 1 Min.
Teilen
Folgen
Fast drei Viertel der deutschen Bevölkerung wollen die Möglichkeit der Sterbehilfe, wenn sie todkrank sind. Vor zwei Jahren war die Zustimmung noch geringer.
Fast drei Viertel der deutschen Bevölkerung wollen die Möglichkeit der Sterbehilfe, wenn sie todkrank sind. Vor zwei Jahren war die Zustimmung noch geringer. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Berlin. Fast drei Viertel der Deutschen sind für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe mittels Verabreichung tödlich wirkender Mittel. Das ergab eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts YouGov. Vor zwei Jahren unterstützten dies noch fünf Prozentpunkte weniger der Befragten.

Noch höher ist die Akzeptanz für die passive Sterbehilfe, also die Abschaltung lebenserhaltender Maßnahmen: 83 Prozent der Deutschen befürworten das (2019: 75 Prozent). Die passive Sterbehilfe ist in Deutschland legal, wenn eine Willensäußerung
des Betroffenen oder eine gültige Patientenverfügung vorliegt. Drei von vier Befragten sind zudem für den assistierten Suizid. Dieser trifft zu, wenn beispielsweise ein Arzt einem todkranken Patienten bei der Beschaffung des tödlich wirkenden Mittels hilft. Der Kranke nimmt das Mittel aber eigenständig ein.

Im Februar 2020 hob das Bundesverfassungsgericht das frühere Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zur Selbsttötung, also die unabhängig von einer Gewinnerzielungsabsicht wiederholte Förderung der Selbsttötung, auf. Diese Neuregelung wird von der Hälfte der Deutschen befürwortet, 21 Prozent lehnen diese ab. Knapp ein Drittel aller Befragten macht zu dieser Frage keine Angabe. Aktuell wird im Bundestag über ein neues Sterbehilfe-Gesetz diskutiert.

Die Ergebnisse stammen aus zwei YouGov-Umfragen, für die 2057 Personen zwischen dem 28. und 30. April 2021 sowie 2058 Personen zwischen dem 5. und 7. April 2019 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. (dpa)