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Schon 94 Grippetote in Sachsen

Der Höhepunkt der Grippewelle ist überschritten. Die Zahlen der Neuinfektionen sinken. Doch die Todesrate steigt – in zwei Landkreisen besonders.

Von Stephanie Wesely
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Die Grippezahlen sinken, doch die rate der Komplikationen steigt.
Die Grippezahlen sinken, doch die rate der Komplikationen steigt. ©  Symbolbild/pexels.com

Dresden. Die Grippewelle scheint in Sachsen fast vorüber zu sein – in der zweiten Januarwoche wurden nur 539 Neuinfektionen gemeldet, wie das Sozialministerium mitteilt. Zu Jahresbeginn waren es mehr als dreimal so viele, und in der Weihnachtszeit fast 8.000 Neuerkrankte. Hinzu kommt, dass die Meldezahlen nur einen Bruchteil der wirklich Erkrankten abbilden, weil nicht bei jedem Patienten ein Rachenabstrich genommen und labormedizinisch untersucht wird.

Sorge bereitet jedoch die hohe Zahl an Todesfällen. Seit Saisonbeginn im Oktober fielen der Influenza 94 Sachsen zum Opfer – 44 Männer und 50 Frauen. Sie waren zwischen 34 und 97 Jahre alt. Drei von ihnen waren gegen Grippe geimpft.

Die höchsten Todeszahlen wurden im Erzgebirgskreis (14) und im Vogtlandkreis (15) sowie im Stadtgebiet Dresden (19) registriert. Bundesweit starben laut Robert Koch-Institut (RKI) bis jetzt 558 Menschen an Grippe.

Zunahme bakterieller Infektionen

Grund für die Zunahme der Todesfälle könnte laut RKI die Zunahme bakterieller Infektionen sein, die schwere Krankheitsverläufe hervorriefen. Durch den Grippevirus werde der Körper geschwächt. Bakterien und andere Krankheitserreger hätten ein leichteres Spiel. So gab es Sachsen in der ersten Woche des neuen Jahres bereits 36 Pneumokokkeninfektionen. Diese Bakterien können zum Beispiel Lungenentzündungen oder Hirnhautentzündungen auslösen. Im Jahr zuvor gab es lediglich vier gemeldete Fälle. Das gleiche Bild zeigt sich beim Scharlach: 30 Neuinfektionen gab es im Freistaat zu Jahresbeginn, 2022 nur drei.

Rückläufig ist indes auch die Zahl der Atemwegsinfektionen. Sie haben laut RKI und Sozialministerium das Niveau der vorpandemischen Jahre erreicht.