Mega-Investition ins Dresdner Uniklinikum

Dresden. Sachsen startet eine Großinvestition in die Medizin: Das Dresdner Universitätsklinikum erhält einen Neubau, in dem die Zentren für Seelische Gesundheit und Altersmedizin ziehen sollen. Am Montag erfolgte der Spatenstich für das rund 95 Millionen Euro teure Projekt, an dem sich der Freistaat Sachsen direkt mit 85 Millionen Euro beteiligen wird. Das Uniklinikum investiert etwa zehn Millionen Euro aus Eigenmitteln.
Der Neubau werde die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessern, sagte Professor Dr. Michael Bauer, der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. So werden die Patientenzimmer größer. Jedes erhalte ein Badezimmer. Maximal zwei Patienten sollen sich einen Raum teilen. Bisher sind es drei bis vier. Auch die Behandlungsräume werden größer und heller. "Wir wissen aus Studien, dass Raum und mehr Vielfalt zu einer rascheren Genesung führen", so Bauer weiter.
Mit dem Umzug, der für 2025 geplant ist, werde das Zentrum für seelische Gesundheit eine noch größere Strahlkraft für die Region entfalten, ist sich der Direktor sicher. So seien neue Projekte geplant, zum Beispiel ein Netzwerk von Früherkennungszentren, die die Behandlung psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen verbessern sollen.
Im Bereich der Psychosomatik - also der Folgen seelischer Probleme auf den Körper - sollen in Zukunft mehr junge Mütter versorgt werden können, die zum Beispiel an Psychosen oder Suchtkrankheiten leiden und frisch entbunden haben. Ihnen wird der gemeinsame Aufenthalt mit Baby ermöglicht.
Labore rücken enger zusammen
Der Neubau verbessert auch die Arbeitsbedingungen der Labormitarbeiter. So ziehen das Institut für Klinische Chemie sowie das Institut für Mirkobiologie und Virologie in das Haus, sie bilden das Labordiagnostische Zentrum. Für den schnellen Probentransport wir dieses an das Rohrpostsystem des Klinikums angeschlossen.
Durch die Nähe zueinander wird es außerdem möglich sein, bestimmte Proben, die von beiden Kliniken analysiert werden müssen, zu teilen. Für den Patienten heißt das, dass unter Umständen weniger Probenmaterial entnommen werden muss, erklärt der Direktor der Klinischen Chemie, Professor Dr. Triantafyllos Chavakis. Das sei etwa bei Rückenmarkflüssigkeit der Fall, die etwa beim Verdacht auf eine Hirnhautentzündung benötigt wird.
"Wir bauen den letzten großen Baustein an dem Mosaik unseres Hochschulmedizin-Standortes", sagte Professor Dr. Michael Albrecht, der Medizinische Vorstandes Universitätsklinikums Dresden. Die Überalterung der Bevölkerung führe dazu, dass insbesondere die Alterspsychiatrie das Klinikum in Zukunft sehr beschäftigen werde. "Wir werden einiges zu tun haben, um hier das leisten zu können für die Region, wofür wir angetreten sind."
Der Neubau wird bis zu fünf Etagen haben. Es wird mit dem Diagnostisch Internistisch Neurologischem Zentrum (DINZ) verbunden. Dieser entsteht in der Nähe des Klinikum-Parkhaues. Erste Arbeiten haben bereits begonnen. Die Planung sieht die Möglichkeit einer späteren zweigeschossigen Erweiterung vor.