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Versuchter Mord: Pfleger angeklagt

Ein Krankenpfleger soll Patienten nicht verordnete Medikamente gespritzt haben. Der Mann sitzt bereits wegen eines anderen Vergehens im Gefängnis.

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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein junger Krankenpfleger mehreren Personen Medikamente verabreicht hat, die ihnen schaden sollten.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein junger Krankenpfleger mehreren Personen Medikamente verabreicht hat, die ihnen schaden sollten. ©  pixabay.com (Symbolfoto)

Saarbrücken. Wegen des Verdachts des versuchten Mordes in fünf Fällen hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Anklage gegen einen Krankenpfleger erhoben. Der heute 29 Jahre alte Mann soll 2015/16 in Völklingen und Homburg auf Intensivstationen beschäftigt und Patienten nicht verordnete und medizinisch nicht indizierte herz- und kreislaufwirksame Medikamente verabreicht haben, wie die Justiz in der saarländischen Landeshauptstadt am Freitag mitteilte. Die erhebliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Patienten und deren Tod soll der Deutsche billigend in Kauf genommen haben.

Über die Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft bereits berichtet. Der Mann verbüßt aktuell eine mehrjährige Haftstrafe wegen Betrugs. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm der Anklagebehörde zufolge lebenslange Haft sowie die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung.

Der Beschuldigte soll in der Absicht gehandelt haben, die Patienten erst zu gefährden und sie dann zu reanimieren - davon habe er sich „emotionale Befriedigung sowie Anerkennung von Kollegen und Ärzten“ versprochen, hieß es. Bei den Patienten handelte es sich der Staatsanwaltschaft zufolge um zwei Frauen im Alter von jeweils 77 Jahren sowie drei Männer im Alter von 31, 58 und 81 Jahren. Der Beschuldigte habe sich nicht zu den Vorwürfen geäußert, hieß es. (dpa)