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Mediziner besorgt: Weniger Organspenden in Deutschland

Die Zahl der Organspenden ist 8,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Damit hat sich der Organmangel in Deutschland noch einmal weiter verschärft.

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Die Wartelisten für eine Organspende werden länger. Ein Grund für die sinkenden Spenderzahlen ist unter anderem der Personalmangel in den Kliniken.
Die Wartelisten für eine Organspende werden länger. Ein Grund für die sinkenden Spenderzahlen ist unter anderem der Personalmangel in den Kliniken. © Soeren Stache/dpa (Symbolbild)

Frankfurt/Main. Nach dem unerwarteten Einbruch der Organspendezahlen Anfang des Jahres bleibt die Lage weiter angespannt. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag berichtete, liegt die Zahl der Organspender aktuell um 8,4 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Die DSO blicke "mit großer Sorge" auf die momentane Situation, hieß es beim Jahreskongress der Stiftung in Frankfurt.

Bis Ende Oktober gab es bundesweit 710 Organspender. Das waren 65 weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Summe der entnommenen Organe, die für eine Transplantation an die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant gemeldet werden konnten, sank von 2420 auf 2178. Der Organmangel habe sich damit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal weiter verschärft.

Weniger Spenden wegen Corona und Personalmangel

"Nach einem unerwarteten Einbruch der Organspendezahlen um beinahe 30 Prozent im ersten Quartal 2022 haben wir in den letzten Monaten zwar eine gewisse Erholung und Stabilisierung der Organspende erreicht", sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel.

"Insgesamt bleibt die Situation allerdings insbesondere für die Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten und ihre Angehörigen im höchsten Maße bedrückend." Gründe für den Rückgang sind nach Darstellung der DSO die Belastung des Gesundheitssystems durch die Pandemie und der Personalmangel in vielen Kliniken.

In Sachsen lagen die Zahlen Stand Juni dieses Jahres in etwa auf dem Vorjahresniveau. Nach Angaben der DOS wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 16 Organspenden verzeichnet und damit eine mehr als im Vorjahr. (dpa)