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Zwangsstörungen: Mehr als nur eine lästige Macke

Viele Kinder und Jugendliche leiden unter Zwangsstörungen. Eine Dresdner Studie soll klären, was dahintersteckt.

Von Susanne Plecher
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Marc Richter aus Neustadt/Sachsen bekommt seine Nervosität am besten im Grünen in den Griff.
Marc Richter aus Neustadt/Sachsen bekommt seine Nervosität am besten im Grünen in den Griff. © Christian Juppe

Dresden. Entspannt sitzt Marc Richter im Garten und blinzelt in die Sonne. Nichts deutet darauf hin, dass er manchmal ein bisschen anders reagiert als andere. Marc hat sich im Griff, wieder. Er hat es gelernt. War er als Kind aufgeregt, gestresst oder gelangweilt, katschte er auf dem Stoff seines T-Shirts herum. So lange, bis sich die Nähte lösten. Später zog der Junge aus Neustadt/Sachsen zwanghaft an allen Klinken. Jede Tür drückte er von außen noch einmal zu, bis er sicher sein konnte: Sie ist definitiv geschlossen. So ging das weiter. „Das waren immer mal wieder andere Sachen. Ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern“, sagt der 18-Jährige. Als er anfing, ständig mit dem Nacken zu knacken, reichte es seiner Mutter. Sie schickte den Sohn zur Kinderpsychologin. Die Ärztin diagnostizierte Zwangsstörungen.

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