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PCR-Test funktioniert auch bei Affenpocken

Seit der Corona-Pandemie kennt jeder die PCR-Tests. Nun kommen sie auch bei Affenpocken zum Einsatz. Ein Virologe erklärt den Zusammenhang.

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Am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München wurde erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen.
Am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München wurde erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen. © Martin Bühler/Bundeswehr/dpa

"Ich habe gehört, dass die bisherigen Fälle von Affenpocken mit einem PCR-Test nachgewiesen worden sein sollen. Wie ist das möglich?"

Dazu Professor Dr. Alexander Dalpke, Facharzt für Medizinische Mikrobiologie und Virologe: Den meisten Menschen ist der Begriff PCR-Test das erste Mal in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie begegnet. Denn mittels des Tests lässt sich das Coronavirus Sars-CoV-2 zuverlässig nachweisen.

Allerdings: Bei einem PCR-Test handelt es sich um ein seit Jahren angewandtes Standardverfahren in der Diagnostik von Viren. Es findet nicht nur bei Coronaviren Anwendung. Die Methode beruht auf der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase chain reaction (PCR)). Dabei wird das Erbmaterial eines Virus, sprich DNA-Fragmente, im Labor vervielfältigt und untersucht.

Der Test hat eine sehr hohe Spezifität und weist genau das Virus nach, nach dem gesucht wird, auch wenn erst wenige Erreger vorhanden sind. Um einen PCR-Test für das Coronavirus anwenden zu können, war es anfangs notwendig, das Erbmaterial zu gewinnen.

Da Coronaviren keine DNA, sondern eine RNA haben, musste die RNA mithilfe eines Enzyms in DNA umgeschrieben werden. Affenpocken dagegen treten seit Jahren immer mal wieder auf, sodass das Erbmaterial in speziellen Laboren bereits vorliegt. (rnw)