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Runter mit dem Cholesterin

Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall können Folgen zu hoher Blutfette sein. Doch nur wenige kennen ihre Werte.

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Gesunde Ernährung mit viel Gemüse schützt die Gefäße.
Gesunde Ernährung mit viel Gemüse schützt die Gefäße. © Christin Klose/dpa

Etwa zwei Drittel der Erwachsenen haben zu hohe Blutfettwerte. Davon spürt man lange nichts. Meist erst, wenn es zu Gefäßverengungen und damit zu Durchblutungsstörungen gekommen ist. Doch dann hat der Körper schon etliche „Cholesterinjahre“ hinter sich.

Die Blutfette Cholesterin und Triglyzerid sind Teile geregelter Kreisläufe. Sie werden mit der Nahrung aufgenommen, vom Organismus selbst produziert und dann für die Bildung von Hormonen, die Energiegewinnung sowie andere Vorgänge verbraucht. Durch abgestimmte Prozesse im Stoffwechsel erhalten Muskel- und andere Körperzellen genau die Fette, die sie brauchen.

Hohes Blutfett lebensstilbedingt – mit einer Ausnahme

Doch dieses Gleichgewicht kann durcheinandergeraten. Eine dauerhaft zu hohe Fett- und Energieaufnahme, geringer Energieverbrauch durch Bewegungsmangel oder gestörte Verwertungsmechanismen im Körper führen zu einer Fettstoffwechselstörung. Ablesbar ist sie an den Blutfettwerten – und irgendwann auch am Körpergewicht.

Nur beim Lipoprotein(a) – einem dem LDL-Cholesterin sehr ähnlichen Blutfett – ist das anders. Hier sind die Blutwerte erblich bedingt, also von Geburt an festgelegt. Dann spricht man von einer angeborenen oder familiären Fettstoffwechselstörung.

Frühzeitiges Messen wichtig

Deshalb ist es wichtig, die Werte frühzeitig zu messen, um gegensteuern zu können. Besonders dringlich ist sie für Menschen, die zum Beispiel durch Diabetes Typ 2, Bluthochdruck oder eine chronische Nierenerkrankung ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Auch wenn bei blutsverwandten Angehörigen wie Eltern, Kindern, Großeltern und Geschwistern erhöhte Cholesterinwerte oder Fälle von Schlaganfall oder Herzinfarkt in früherem Alter bekannt sind, ist eine Messung empfehlenswert.

Gesamtcholesterin, LDL-, HDL-Cholesterin, Triglyzeride oder Lipoprotein(a) – welche Werte sollten überhaupt überprüft werden? Entscheidend sind die Werte für LDL-Cholesterin und Triglyzeride: Sind sie zu hoch, steigt das Risiko für eine Gefäßverkalkung und damit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Internationale Leitlinien nennen als Orientierung für einen gesunden Erwachsenen ohne Risikofaktoren einen LDL-Cholesterinwert von unter 116 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder drei Millimol pro Liter (mmol/l). Aussagekräftig ist auch der Wert für Triglyceride: Er zeigt an, ob die Zufuhr über die Nahrung, die Bildung von Triglyzeriden in der Leber und ihr Verbrauch, zum Beispiel in den Muskeln, im Gleichgewicht sind. Dieser Wert sollte 150 mg/dl (1,7 mmol/l) nicht überschreiten. Eine Sonderstellung nimmt das Lipoprotein(a) ein, das einen Hinweis auf eine erblich bedingte Fettstoffwechselstörung liefern kann. Es sollte zumindest einmal im Leben überprüft werden.