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Stiftung Warentest checkt sieben Wendematratzen

Die Stiftung Warentest hat sieben Matratzen mit einer harten und einer weichen Seite untersucht. Einen wesentlichen Vorteil haben sie alle.

Von Susanne Plecher
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Gut geschlafen? Oder ist der Nacken steif?
Gut geschlafen? Oder ist der Nacken steif? © Christin Klose/dpa

Die ideale Matratze ist so beschaffen, dass darauf sowohl ein langer schwerer Mann mit breiten Schultern und großem Bauchumfang bequem schlafen kann als auch eine zarte kleine Frau mit schmalen Schultern und breitem Becken – und umgekehrt. Matratzenhersteller wissen das natürlich und unterscheiden bei den Liegeansprüchen vier weitverbreitete Körperformen, die „HEIA“-Typen. Entscheidend für sie sind Größe und Gewichtsverteilung. Viele Anbieter werben damit, mit ihrem Produkt alle vier gut abstützen zu können. Doch halten sie das auch?

Für Vielschwitzer sind Federkernmodelle besser

Beim aktuellen Matratzentest hat die Stiftung Warentest zwei wendbare Federkern- und fünf wendbare Schaumstoffmatratzen untersucht. Diese sogenannten Duo-Matratzen haben eine weichere und eine härtere Liegeseite. Dadurch eignen sie sich zum Beispiel als Gästematratze. Auch der Online-Kauf ohne Probeliegen wird risikoärmer. Eine Seite wird schon passen. Für Vielschwitzer sind Federkernmodelle besser geeignet. Schaumstoffmatratzen sind hingegen die richtige Wahl für Menschen, die schnell frieren. Für alle „HEIA“-Typen gleichermaßen gut taugt jedoch nur eine der Duo-Matratzen – und zwar auf beiden Liegeseiten. Vor allem deshalb ist die Emma 25 Flip mit der Note 1,7 Testsiegerin geworden. Denn im Gegensatz zu den anderen Matratzen können auf ihr auch schwere, große Männer gut schlafen. Der H-Typ – breite Schultern, dicker Bauch, langer Körper – sinkt auf anderen entweder in der Seiten- oder in der Rückenlage zu tief ein.

Sechs Matratzen sind gut, eine befriedigend

Neben dem Siegermodell, das mit 400 Euro auch eines der beiden teuersten im Test ist, schnitten fünf weitere der sieben Duo-Matratzen „gut“ ab. Nur eine, die Livarno Home 7-Zonen Wendematratze von Lidl, war mit einem Ergebnis von 2,8 „befriedigend“. Mit 149 Euro ist sie das preiswerteste Modell. Die günstigste Gute ist die Memovita V880 von Sun Garden. Sie erzielt eine 1,9 und kostet 199 Euro.

Neben dem Liegekomfort in Rücken- und Seitenlage ist untersucht worden, ob der Bezug waschbar ist, sich darauf Knötchen bilden, in der Matratze Schadstoffe enthalten sind oder sie unangenehme Gerüche ausdünstet. Das war spätestens nach drei Tagen bei keinem Modell mehr der Fall. Gesundheitsschädliche Dünste sind nirgends festgestellt worden.

Punktabzug für Druckverteilung

Punktabzug bekommt die Beste im Test, weil sie es nicht schafft, den Druck des Körpers gleichmäßig zu verteilen. Da der Brustkorb in Seitenlage etwas weiter einsinkt als die Schultern, könnte man verspannt erwachen, warnt Warentest. Auch das ist offenbar für alle Produkte schwierig: Besser als „befriedigend“ schneidet in diesem Punkt keine der untersuchten Duo-Matratzen ab.

Ganz wichtig ist den Testern zufolge auch, wie robust eine Matratze ist. Mit einer Holzwalze prüften sie den Verschleiß. Liegekuhlen oder eine nennenswert veränderte Härte habe es danach bei keinem Modell gegeben. Übrigens: Matratzen mit guten Haltbarkeitsnoten können mindestens acht Jahre lang genutzt werden.

Alle Ergebnisse in test, Ausgabe März 2023, Preis: 7,40 Euro. Unter www.test.de (z. T. kostenpflichtig) sind alle Testergebnisse zu Matratzen zusammengestellt worden. Insgesamt hat Warentest 253 Matratzen getestet, 23 davon sind für alle HEIA-Typen geeignet.