Gesundheit und Wellness
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Wie aus Nutzhanf Öl extrahiert wird

Der Hype um einen Wirkstoff nimmt seit einigen Jahren stark zu.

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Pflanzenextraktionsanlage in Deutschland
Pflanzenextraktionsanlage in Deutschland © Pixabay

Der Hype um einen Wirkstoff nimmt seit einigen Jahren stark zu. Es ist vor allem die ihm zugesprochene schmerzlindernde und entspannende Wirkung auf den Organismus, die CBD Öl so bekannt gemacht hat. Auf natürliche Weise hilft der Cannabinoid-Wirkstoff so dabei, mehr Wohlbefinden zu gewinnen. Doch auf dem Markt kann man bei der Suche nach einem hochwertigen Produkt große Preis- und Qualitätsunterschiede feststellen. Tatsächlich lässt sich vom Preis auch oft auf die Qualität des Öls schließen. Spezielle Sorten, die besonders wirkstoffreich sind, in Kombination mit sehr effektiven Extraktionsverfahren führen zu qualitativ hochwertigen Produkten - dies schlägt sich natürlich auch im Preis nieder.

Welche Pflanzenteile werden für das Extraktionsverfahren genutzt?

Zur Herstellung von Salben oder Ölen nutzt man vorwiegend die Blüten für deren Herstellung. Dabei kommen immer besonders CBD-reiche und THC-arme Sorten zum Einsatz. In den Blüten des Nutzhanfs findet man die Vorstufe von CBD, die sogenannte CBD-Carbonsäure. Diese ist aber weniger erforscht und wahrscheinlich auch nicht annähernd so wirksam wie das decarboxylierte CBD. Beim Cannabidiol greift man ausschließlich auf gesunde Extraktionsmethoden und Darreichungsformen zurück und versucht die Form der Einnahme, wie beispielsweise durch das Rauchen, komplett zu umgehen.

Gängige Verfahren und ihre Vor- und Nachteile

Zum CBD-Extrahieren gibt es drei wirkungsvolle Möglichkeiten. Diese unterscheiden sich nach ihrem zeitlichen und auch finanziellen Aufwand, aber auch nach der Menge an zu extrahierendem Wirkstoff.

Superkritische Kohlendioxid-Extraktion

Um schon vorweg mit Vorurteilen aufzuräumen, sei gesagt, dass der Begriff "superkritisch" hier in einem chemischen Kontext zu verstehen ist. Superkritisch bezeichnet dabei den chemischen Zustand von Kohlendioxid. Die CBD-haltigen Bestandteile der Hanfpflanze werden bei diesem Verfahren mit flüssigem CO2 gesättigt, wobei sich der Extrakt aus dem Nutzhanf löst. Durch eine anschließende Erhöhung der Temperatur und einem Druckabfall wird das Kohlendioxid wieder zu Gas. Das Ergebnis: reinstes CO2. Dieses Verfahren ist nachhaltig, ungiftig und sehr effektiv, weshalb Experten gerne Hersteller empfehlen, welche dieses Extraktionsverfahren nutzen, wie zum Beispiel diesen CBD Hersteller hier. Da diese Methode nur von absoluten Profis und Firmen mit entsprechender technischer Ausstattung durchgeführt werden kann, liegt der Preis für derart hergestellter CBD Öle im oberen Bereich.

Öl-Extraktion

Ein weiteres Verfahren, um das Cannabinoid extrahieren zu können, ist die Extraktion unter Einsatz von Öl. Hersteller verwenden dazu meist native Öle wie Olivenöl, MCT Öl oder auch Traubenkernöl. Die Bestandteile werden vermischt und im Wasserbad erhitzt, wobei sich das Cannabinoid vom Pflanzenmaterial löst. Ist die Mischung wieder abgekühlt, kann man das CBD herausfiltern.

Diese Methode gilt als sehr sicher und ungiftig. Sie ist zudem leicht umzusetzen und damit nicht so kostenintensiv wie die CO2-Extraktion. Die niedrigen Herstellungskosten geben viele Hersteller an ihre Kunden weiter - diese erhalten dafür ein CBD Öl, das niedriger konzentriert ist und Ölreste enthalten kann. Die Folge ist eine geringere Wirkintensität bei gleichzeitig höheren Öl-Anteil.

Öl-Extraktion
Öl-Extraktion © Taken / pixabay

Ethanol-Extraktion

Bei dieser Methode kommt der explosive Ethylalkohol zum Einsatz. Das Pflanzenmaterial wird für einige Tage darin eingelegt, wobei sich der Wirkstoff aus dem Pflanzenmaterial herauslöst und in den Alkohol übergeht. Diesen lässt der Hersteller hinterher verdampfen, wobei der Pflanzenextrakt übrigbleibt. Aufgrund des einfachen Herstellungsprozesses und des geringen Bedarfs an Material gilt diese Methode als beliebt und kostengünstig. Die Herstellungsart ist jedoch aufgrund der explosiven Mischung als eher gefährlich eingestuft und kann außerdem dazu führen, dass einige wichtige chemische Verbindungen im Endprodukt zerstört werden. Eine geringere Wirksamkeit kann die Folge sein.

Hat die Wahl des Extraktionsverfahrens einen Einfluss auf die Qualität des Öls?

Input und Output sind bei allen drei Methoden dieselben: Aus Pflanzenmaterial wird ein Extrakt generiert. Die Art, wie Hersteller CBD Öl produzieren, hat definitiv einen Einfluss auf die Qualität des Produktes. So kann die Extraktionsmethode nicht nur die Reinheit des Produktes beeinträchtigen, sondern damit auch zu einer geringeren Wirksamkeit führen. Wer ein CBD Öl anwenden möchte, sucht in der Regel ein Produkt, das eine maximale Wirkung erzielt. Die CO2-Extraktion kostet zwar etwas mehr, der Mehraufwand lohnt sich aber für den Anwendenden.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der externen Redakteurin T.-P. Schöne